Zuletzt aktualisiert am 29. November 2019.
Immer wieder bekomme ich Sätze zu hören wie „Jane, Du solltest mehr aus Dir herauskommen!“ oder „Du bist zu still!„. Meistens kommen diese Aussagen von superextrovertierten Menschen, die sich am wohlsten fühlen, wenn sie im Zentrum der Aufmerksamkeit einer großen Gruppe stehen.
Es ist okay, so zu sein wie diese Leute. Es ist aber auch okay, ich zu sein.
- Ich brauche Zeit, um mit neuen Kontakten warm zu werden.
- Ich hasse Partys.
- Soziale Events – und wenn es nur eine gemütliche Frühstücksrunde mit einer Handvoll anderer Unternehmerinnen ist – verschlingen wahnsinnige Mengen meiner Energie.
- Ich meide laute, trubelige Orte.
- Bei Konzerten stehe ich am Rand, fluchtbereit in der Nähe des Ausgangs.
- Ich muss regelmäßig allein sein, um meine Speicher wieder aufzufüllen.
- Ich rede nicht viel, wenn ich nichts zu sagen habe.
- Ich gehe meinen Leidenschaften still und leise nach, ohne sie an die große Glocke zu hängen und zu jedem meiner Schritte eine Instagram-Story zu posten.
- Ich bin unter anderem Texterin geworden, weil ich mich mit schriftlicher Kommunikation wohler fühle als mit mündlicher.
- Ich versinke oft, ausgiebig und gern in meiner Gedankenwelt.
Und ich sage Dir was: Ich mag mich so.
Ein zentrales Missverständnis zwischen Ex- und Introvertierten
Manchmal habe ich den Eindruck, dass extrovertierte und introvertierte Menschen einander nicht verstehen. Sie senden auf unterschiedlichen Frequenzen, ohne es böse zu meinen. Einige Extrovertierte verunsichert es, wenn jemand still ist und ihnen nicht nach fünf Minuten tirilierend in die Arme springt. Sie deuten „still sein“ oder „allein sein“ schnell als „unglücklich sein“ oder sich unwohl fühlen. Wenn sie dann nachfragen oder Ratschläge geben, zeugt das eigentlich nur davon, dass sie sich Sorgen um ihre Mitmenschen machen. Das ist lieb und aufmerksam! Trotzdem fühlen sich viele Introvertierte davon schnell in die Ecke gedrängt und missverstanden. Denn für mich zum Beispiel heißt still sein einfach nur, dass ich nachdenke oder alles gesagt habe, was ich zu sagen hatte.
Deshalb: Nein, ich werde nicht „mehr aus mir herauskommen“ – zumindest nicht im Sinne von mal ordentlich auf die Kacke hauen. Weil ich mich genau so wohl fühle wie ich nun mal bin. Mein Ziel ist, dass das noch viel mehr Introvertierte selbstbewusst sagen können. Und genau deshalb habe ich mich auf Marketing für Introvertiere spezialisiert. Marketing, das sanft und authentisch ist und ohne Verkleidungen und Marktschreierei auskommt.
Wenn Du mehr über mich und meiner Arbeit erfahren möchtest, schau gern auf meiner Über-mich-Seite vorbei!
Wie steht’s bei Dir? Bist Du eher Typ Intro oder Typ Extro? Hast Du auch manchmal das Gefühl, dass die beiden Extreme manchmal aneinander vorbeireden? Erzähl es mir in den Kommentaren!
Moin! Ich bin auch introvertiert und blogge sogar über das Thema. Ich fühle mich etwas dreist, einen Beitrag von mir in den Kommentar zu packen, aber ich habe das Gefühl, der passt einfach richtig gut. Es geht nämlich um das „Vorurteil“, der Mensch sei ein soziales Wesen. Spoiler-Alarm: Ist er auch, aber wir verwenden diesen Satz total falsch. Diese „natürliche“ Lebensweise, bei der wir jeden Tag hunderte Menschen treffen und ständig im Kontakt stehen müssen, ist nämlich eigentlich sehr „unnatürlich“. Vielleicht kannst Du (oder ein Leser) daraus etwas mitnehmen 🙂
https://wanderlust-introvert.com/der-mensch-ist-ein-soziales-wesen/
Ich freue mich auf jeden Fall immer, von und über andere Introvertierte zu lesen. Liebe Grüße
Hei Jennifer,
das ist in der Tat ein sehr spannender Artikel. Ich hab ihn gern gelesen und stimme Dir zu, dass „sozial sein“ nicht heißen muss, sich non stop mit Heerscharen zu umgeben. Danke für diese Perspektive!
Liebe Grüße
Jane