Zuletzt aktualisiert am 14. September 2023.

Interview mit Katrin Hill zu ihrer Website-Strategie

Lena Busch ist seit 20 Jahren erfolgreiche Business-Mentorin und Unternehmensberaterin. Mit all dieser Erfahrung unterstützt sie Selbstständige dabei, sich ein eigenes Online-Business aufzubauen – vom ersten Schritt bis zum mehrfach sechsstelligen Unternehmen und darüber hinaus. Wichtig ist ihr dabei, individuell und stärkenorientiert zu arbeiten. Jede Person soll sich das Business aufbauen können, das exakt zu den eigenen Bedürfnissen, Lebensumständen und Zielen passt.

In die Selbstständigkeit gestartet ist Lena allerdings in einem ganz anderen Bereich. Wie ihr Weg aussah und auch, wie sich ihre Website im Laufe der Zeit verändert hat, darüber hat sie mit mir im Interview gesprochen.

In diesem Artikel fasse ich Lenas Kernaussagen und Tipps rund um Business-Aufbau, Marketing und Website zusammen – inklusive spannenden Screenshots aus der Vergangenheit. Das komplette Gespräch kannst Du Dir hier anschauen:

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Lenas Weg in die Selbstständigkeit startete aus dem gleichen Grund wie bei vielen Frauen: Die mangelnde Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

“Ich war lange angestellt in der internationalen Beratung, beziehungsweise dann, als ich meine Kinder bekam, in der Unternehmensführung. Erstmal war ich in Elternzeit, dann bin ich wieder eingestiegen. Die Vereinbarkeit war an sich wirklich super und meine Firma und ich haben da gut miteinander gearbeitet. Aber irgendwie ging es letztendlich doch antiproportional zur steigenden Kinderzahl, wenn man es mal so ausdrücken möchte.

Das war dann nicht mehr so, wie ich das wollte. Gleichzeitig bin ich gestartet damit, die Dinge weiterzugeben, die wir für uns als Familie als wertvoll entdeckt haben: angefangen bei der Trageberatung, bei bedürfnisorientierter Elternschaft und so weiter. Und dann auch dieses, sagen wir mal, selbstbestimmte Leben mit Kindern. Wie es oft so ist, kam da eins zum anderen.”

Lenas allererste Website sah 2011 noch ziemlich rudimentär aus. Inklusive dem unter Texter:innen verpönten “Herzlich Willkommen” gleich am Anfang. Willst Du mal lunsen?

Lena Buschs Website 2013

Alte Stärken, neue Ideen: Der Weg zur Online-Business-Beratung

Einige Jahre später passte das Prädikat “Trageberatung” oder auch “Familienberatung” nicht mehr.

“Irgendwann sind dann Menschen auf mich zugekommen, die entweder selber nach Elternzeit wieder einsteigen wollten oder die sich selbstständig machen wollten oder die schon selbstständig waren und gesagt haben: ‘Irgendwie passt das hier nicht mehr so super.’

Ich würde sagen so 2013 fing es an, dass das Thema Online-Business ganz sachte über den großen Teich schwappte. Ich habe mit dem Unternehmensberater-Näschen gesagt: Das ist die optimale Lösung für Menschen mit Kindern. Denn klassische Unternehmerschaft war meistens nicht so das Ding. Ich wusste es ja selber, wie es ist: Da bist Du mit großen Teams, Führung und so weiter meistens vollends ausgelastet.

Dann habe ich gedacht, ich müsste mir erstmal dieses ganze Thema Online-Marketing aneignen, denn ich bin Business-Strategin. Mit Marketing hatte ich nie viel am Hut.

Und irgendwann habe ich gesagt: Meine ganze Offline-Expertise und auch aus der Unternehmensführung und aus der internationalen Beratung und so weiter … Was für Großkonzerne und DAX-Vorstände funktioniert, ist eigentlich am Ende des Tages, wie ein ordentliches Business funktioniert. Das ist für kleine und mittelständische Unternehmen und auch Solo-Selbstständige letztendlich nicht so viel anders, gerade wenn wir dieses Thema online noch dazu nehmen.

So ist mein Business entstanden und ja dann letztlich auch immer weiter gewachsen.”

Bis Lenas Business endgültig die Richtung “Online-Business-Beratung für selbstständige Eltern” angenommen hatte, war es 2017. Du siehst also: Da ist eine Menge Zeit vergangen von der ersten Selbstständigkeit über die Überlegung, etwas Neues zu machen bis hin zur kompletten Neupositionierung.

Lenas Website als Spiegel des Prozesses

Lenas Website ist ein schönes Beispiel dafür, dass Websites niemals fertig werden, zusammen mit dem Business wachsen – und dass es deshalb auch nicht sinnvoll ist, zu perfektionistisch zu sein. Ändert sich ja sowieso wieder und mit jedem Schritt wirst Du erfahrener und lernst dazu.

Im Juli 2015 sah ihre Website so aus:

Lena Buschs Website 2015

Ein deutlicher Unterschied zu der Version von 2011, die Du oben gesehen hast.

Optisch ist die Website ein bisschen aquarellig und fällt mit viel Orange ins Auge. Inhaltlich liegt der Fokus klar auf Familien. Obwohl Lena schon über das Thema Online-Business nachdenkt und sich allmählich umpositioniert, ist immer noch auch ein Tragekurs zu sehen.

2018 sah die Website dann folgendermaßen aus:

Lena Buschs Website 2018

Hier geht es nicht mehr nur um die Familie intern, sondern die Themen Business und Beruf kommen deutlich zur Geltung. Die Richtungen bleiben aber gemischt: Es geht um das familienorientierte Online-Business, aber auch um bedürfnisorientiertes Leben in der Familie.

Heute, 2023, ist die Website noch mal anders:

Lena Buschs Website 2023

In der Zwischenzeit hat es ein komplettes Rebranding gegeben: Von “Familienleicht” hin zur Personenmarke Lena Busch. Neues Logo, neue Farben, neue Kommunikation. Inhaltlich richtet sich die Seite jetzt an Unternehmer:innen, die “alles wollen” – und sich dafür auf ihre ureigenen Stärken besinnen möchten.

Lena erzählt:

“Da habe ich über ein Dreivierteljahr noch mal einen kompletten Marken- und Brandingprozess gemacht. […] Also wirklich mit einem fortgeschrittenen Business noch mal geguckt, wer bin ich denn eigentlich und wofür stehe ich und wie soll sich das auf so einer Seite dann letztendlich auch widerspiegeln?”

Auch an diesem kleinen Zeitstrahl siehst Du: Lena hat nicht Knall auf Fall alles hingeworfen und neu gemacht, sondern ein Business-Modell ist ganz allmählich in das andere übergegangen.

Lenas Marketing-Mix: Welche Kanäle werden bespielt und in welcher Intensität?

Heute hat Lena ihr Marketing mit Website, Blog, Podcast und Social Media breit aufgestellt:

“Die Website ist für mich ein wichtiges Instrument. Inzwischen geworden, muss man sagen, weil mittlerweile ist es ja anders als vor fünf, sechs Jahren, als ich in den Businessbereich gestartet bin. Damals hat niemand ‘Online-Business’ oder irgendwelche Begriffe dahingehend gegoogelt. Das heißt, die Website hat heute eine andere Wichtigkeit, ebenso wie der Blog.

Dann wickele ich natürlich auch meinen Podcast darüber ab, der für mich auch ein wichtiges Instrument ist. Ich mag sehr diese langfristigen Kanäle, wo ich eben jetzt was mache und es arbeitet nachhaltig und langfristig für mich. Ich will nicht nur das Kurzfristige haben, wo wenn ich morgen nichts mache, dann halt auch nichts passiert.

Nichtsdestotrotz finde ich für mich auch Social Media immer wichtig, obwohl ich da – wie viele wahrscheinlich – meine persönlichen Aufs und Abs habe. Aber zum einen ist es für mich so ein bisschen das, wo ich herkomme. Ich habe damals über Facebook mein zum Teil durchaus auch privates und eben dann auch berufliches Netzwerk aufgebaut.

Gleichzeitig bekomme ich natürlich schneller Rückmeldungen, komme schneller in Austausch mit Leuten, kann schneller feststellen: Mögen die Leute das, kommt das an oder nicht.

Beim Podcast ist es so, der bringt mir ordentlich Kunden und dann höre ich von den Kunden, ‘Ich höre schon seit Jahr und Tag Deinen Podcast’. Aber wenn ich darauf warte, dass mir jemand direkte Rückmeldung zu einer Podcast-Folge gibt, kann ich in aller Regel lange warten. Und das mit einem etablierten Podcast.”

Theoretisch wäre auch LinkedIn ein sinnvoller Kanal für sie, meint Lena. Dort ist sie trotzdem nicht besonders aktiv. Auf einigen Plattformen ist sie also sehr präsent, aber anderen aber auch nur wenig oder gar nicht.
“Das würde ich am Start auch empfehlen: Konzentrier Dich auf einen langfristigen und einen kurzfristigen Kanal und dann ist gut.”

Lenas SEO-Strategie: Das tun wir für mehr Reichweite

Dass die Bedeutung einer Website in Lenas Bereich gestiegen ist, sehe ich persönlich ebenso. Gleichzeitig ist aber auch die Konkurrenz gewachsen: Gute Google-Rankings für Themen wie Business-Aufbau, Markenbildung, Marketing oder Verkaufen zu bekommen, ist kein Selbstläufer und braucht einiges an Arbeit und Geduld.

Seit Ende 2021 bin ich als SEO-Fachfrau in Lenas Team und kümmere mich um den Blog (nicht um die statische Website, übrigens).

Dabei fahren wir ein recht flexibles Modell, damit Lena ihre Inhalte problemfrei an Launches und andere Termine anpassen kann oder auch mal ganz spontan etwas veröffentlichen. Nicht jeder Blogartikel wird für Google optimiert. So sind wir vorgegangen:

Phase 1: Analyse und Grundsteine

Als wir mit SEO angefangen haben, hatte Lena schon über 100 Podcast-Folgen auf ihrer Website. Zu vielen gab es ein Transkript oder einen kurzen Begleittext – diese waren aber nicht optimiert.

Zuerst haben wir also ein bisschen Grundlage geschaffen:

  1. Die passenden Keywords für ihr Business recherchiert
  2. Einen Plan gemacht, welche Podcast-Folgen sich für eine Optimierung nach SEO-Kriterien eignen und welche der Keywords dann dafür geeignet wären
  3. Nicht mehr aktuelle oder relevante Inhalte offline genommen oder mit einem Noindex-Tag versehen, damit Google sie nicht mehr berücksichtigt
  4. Blogartikel zusammengeführt, die sich inhaltlich stark ähneln
  5. Die Seite technisch aufgeräumt (kaputte Links gefunden und ausgetauscht, Weiterleitungen eingerichtet, Canonical-Tags gesetzt, etc. pp.)

Dir schwirren bei all diesen Begriffen gerade drei Fragezeichen im Kopf herum?

Verständlich. Leider kann ich das hier nicht alles im Detail erklären. Schau Dir aber gerne meinen SEO-Kurs “Die SEO-Schatzkarte“ an, wenn Du SEO von der Pike auf selbst lernen möchtest. Oder melde Dich bei uns, falls Du das Thema lieber abgeben möchtest.

Phase 2: Monatliche Blogartikel

Als wir Struktur und Plan in den Blog gebracht hatten, haben wir angefangen, regelmäßig optimierte Blogartikel zu veröffentlichen. In der Regel zwei pro Monat.

Alle Artikel sind dabei eng mit dem Podcast verknüpft. Entweder mein Team und ich bieten ein Thema an, das laut Keyword-Recherche gefragt ist, schreiben darüber und Lena nimmt dann eine Podcast-Episode dazu auf. Oder Lena macht von sich aus ein Thema im Podcast und wenn es auf Google gefragt ist, nehmen wir die Folge als Ausgangspunkt und machen zusätzlich einen Text daraus.

Podcast-Folgen, die sich nicht für Google eignen, gehen einfach so mit einem kleinen Transkript oder Begleittext online, ohne dass ich meine Finger groß im Spiel habe. Lena optimiert also nicht ihren kompletten Blog von vorne nach hinten durch, sondern eher punktuell.

Phase 3: Fortlaufende Optimierung

Phase 3 ist eigentlich nicht losgelöst zu betrachten, sondern hängt mit Phase 2 zusammen: In einem monatlichen Monitoring schaue ich mir alle Zahlen an. Ich sehe, wie sich die Rankings entwickeln, wie viele Besucher:innen über Google kommen, wie lange sie bleiben, wie sie sich auf der Seite verhalten und so weiter. Und daraus leite ich dann weitere Maßnahmen ab und entscheide mit Lena zusammen, wie wir weiter vorgehen.

Mit Blogartikeln ist es nämlich wie mit Büchern: Nicht jedes wird auf Anhieb ein Bestseller. Ich teste deshalb fortlaufend, was speziell für Lena gut funktioniert und was nicht, fasse einmal optimierte Texte auch noch mal an, falls nötig, ändere Metadaten und spiele so lange herum, bis es passt. Lena bekommt dann einmal im Quartal ein Reporting.

Könnte man aus SEO-Sicht noch mehr rausholen? Ja, ganz sicher. Aber dieser Weg passt am besten zu der Art, wie Lena arbeitet und ihr Business führt.

Wer ist zuständig? Ein kleines, aber starkes Team

Anfangs hat Lena vieles in ihrem Business selbst gemacht. Heute lagert sie Aufgaben gern aus – hält ihr Team aber bewusst klein und agil:

“Große Teams zu führen, ist eine Aufgabe an sich. Und Teams müssen auch ansonsten wachsen. Das ist nicht damit getan, dass man beliebig Leute zusammenwürfelt.

Für mich war immer klar, ich brauche Leute für das, was ich nicht selber kann. Also zum Beispiel Grafik bei mir, da setze ich mich nicht selber dran. Dafür brauche ich Leute, die das machen, weil ansonsten dauert es Stunden und sieht trotzdem nichts aus. Das hat nicht viel Sinn.”

Lena lässt sich von hochspezialisierten Fachleuten unterstützen, behält das Zepter dabei aber meist selbst in der Hand:

“Im Großen und Ganzen bin ich immer noch diejenige, die die oberste Entscheidungsmacht hat und die Richtung vorgibt. Weil ich auch jemand bin, der relativ kurzfristig in vielem funktioniert. War auch schon immer so, hat auch schon immer meine Teams, Assistent:innen und so weiter wahnsinnig gemacht. Aber so ist es nun mal. Ich bemühe mich um eine möglichst langfristige Planung, aber es ist meistens immer noch so, dass mir irgendwas noch einfällt. Da macht es dann natürlich schon Sinn, wenn ich auch diejenige bin, die das am Ende des Tages in der Hauptsache verantwortet.

Gleichzeitig ist es inzwischen so, dass einige Bereiche komplett beim Team liegen und auch in der Verantwortung des Teams. Am besten komme ich in der Regel zurecht, wenn ich Leute habe, wo ich sagen kann: ‘Jane, ich habe da irgendwie ein Problem oder wir bräuchten eine Lösung, fällt Dir da was zu ein?’ Oder Dir fällt irgendwas auf und du sagst: ‘Lena, was hältst Du denn davon?” Da braucht man mich auch nicht zu jedem Kleinteil fragen, sondern kann dann einfach machen.”

Prioritäten beim Business-Aufbau: Was kommt zuerst?

Wer ein Business aufbaut, hat viel zu tun und da Du sehr wahrscheinlich entweder begrenzte zeitliche oder finanzielle Möglichkeiten hast oder beides, kannst Du nicht alles auf einmal angehen. Womit also anfangen? Lena sieht das so:

“Was ich in allen Bereichen brauche, die irgendwie mit Dienstleistung oder gar Beratung, Therapie, Coaching und sowas zu tun haben, ist ein gewisser Vertrauensaufbau.

Den brauche ich jetzt nicht so fürchterlich, wenn es darum geht, irgendwelche Vorlagen für 9,90 Euro zu kaufen. Da reicht mir eine Facebook-Anzeige für den Vertrauensaufbau.

Wenn es um monatelange Begleitung geht oder ein großes Programm oder auch, wenn es darum geht, wem gebe ich denn meine Website vertrauensvoll in die Hände zum Komplett-Aufbauen oder Umbauen oder wem gebe ich denn mein komplettes SEO in die Hände: Dann sieht die Sache schon anders aus. Da brauche ich ein Zutrauen in die Person und deren Expertenstatus.

Das sind dann natürlich Dinge, die ich über längerfristige Inhalte – eine Website zum Beispiel, wenn die nicht völlig statisch ist – sehe.

Ich finde, es kommt sehr darauf an, was für das eigene Business das Wichtigste ist, auch bei begrenzten zeitlichen Ressourcen. Da sagen wir bei manchen zum Beispiel: Okay, wir bauen jetzt mal einen Kanal auf, eine Community, und dann, wenn Du Deinen Online-Kurs launchen willst, ist gleich eine entsprechende Menge an Menschen da, an die Du auch verkaufen kannst.

Es kann aber auch sein, dass von Anfang an auch das Umsatzmachen mit im Vordergrund steht. Dass das Business von Anfang an einen gewissen Umsatz, vielleicht sogar einen gewissen Gewinn machen muss.

Man sollte da wirklich gucken, was sind denn so die Erfordernisse, die da sind und wonach will ich mich ausrichten bei begrenzten Ressourcen.”

Tipp: Business-Typ-Quiz

Das klingt für Dich alles gut und schön – aber Du weißt noch gar nicht, was in Deinem Business das Wichtigste ist und welche Schritte sinnvoll sind? Mach Lenas Business-Typ-Quiz und Du bekommst Tipps rund um Produkte, Marketing und Verkaufsmöglichkeiten, die zu Dir passen könnten.

Eine Schippe Zuversicht: Ein Business aufzubauen, dauert

Lena betont im Gespräch immer wieder: Menschen sind verschieden und Voraussetzungen sind verschieden. Es macht zum Beispiel einen Unterschied, ob ich aus einer Festanstellung oder einem bereits laufenden Business heraus gründe oder ohne jedes Einkommen ins kalte Wasser springe.

In jedem Fall aber braucht es Zeit, bis ein Business richtig läuft.

“Das dauert in aller Regel ein Jahr mindestens bis hin zu drei Jahren – je nachdem, wie man selber rangeht –, bis man es so auf diesem Stand hat, dass man nicht selbst und ständig ist. Und bis man nicht mehr gucken muss, was passiert und ob das alles morgen noch funktioniert und ob ich weiter empfohlen werde. So, dass man wirklich selber am Steuer des Unternehmens sitzt und auch sagen kann: ‘Ich will das erreichen, also mache ich jetzt jenes.’ Und: ‘Oje, das funktioniert gerade nicht so, aber wir haben noch dies.’”

Tipps und Ratschläge: Das gibt Lena Selbstständigen mit auf den Weg

Bei allem Hang, den Lena zu individueller Betrachtung hat: Einige ihrer Ratschläge gelten doch für alle Selbstständigen gleichermaßen. Zum Beispiel der: Hol Dir Unterstützung von Fachmenschen.

“Wenn Du Tante Elfriede, den Ehepartner, die Schwester, die beste Freundin oder den 73-jährigen Nachbarn fragst, was er denn von Deiner Website und Deinem Business insgesamt hält und von Instagram, führt das meistens auf verschlungene Wege.

Du brauchst da wirklich jemanden, der es auch beurteilen kann, sei es ein Coach, seien es Leute, die auf dem gleichen Weg unterwegs sind. Deswegen mag ich gerade für Starter:innen auch so gerne Gruppenprogramme. Den Teilnehmer:innen geht es genauso, die sind auf dem gleichen Weg unterwegs und gleichzeitig hast Du jemanden, der es auch von einer übergeordneten Perspektive wirklich beurteilen kann.”

Dieser Ratschlag kommt nicht von ungefähr. Als Mitarbeiterin von KPMG, einer der Big Four, hat sie den Wert von Beratung selbst erlebt:

“Auch in der Unternehmensführung hatten wir immer unsere Berater. Die hatte man nicht, weil man es nicht selber kann oder weil man niemanden im Team hat der es irgendwie könnte. Die hatte man zum Sparing, für den Blick von außen, für die Momente: ‘Okay, mir schlottert jetzt gerade ganz schön die Hose und ich weiß nicht, wie das weitergehen soll, aber das kann ich meinen Aktionären, meinen Mitarbeitenden, meiner Family, meinem was auch immer auf keinen Fall sagen und irgendwo muss es hin.”

Was tun gegen Unsicherheit und Angst vor Unsicherheit?

Vielleicht hast Du das schon mal erlebt: Als Selbstständige:r machst Du am Anfang das meiste selbst, musst so viel lernen, wirst ständig aus Deiner Komfortzone gezwungen – und trägst gleichzeitig verschiedene Unsicherheiten mit Dir herum. Ist das hier alles gut genug? Will das überhaupt jemand lesen? Bin ich zu aufdringlich? Was ist, wenn …?

Auch für diese Situationen hat Lena einen Rat:

“Start before you feel ready.”
Denn in den meisten Fällen, sagt sie, ist eigentlich alles in Ordnung und Du bist bereit, sichtbar zu werden und zu verkaufen.

Es fühlt sich so unsicher an, weil es neu ist. Weil es etwas ist, was man noch nicht gemacht hat und wo man noch nicht so recht weiß, was einen erwartet. Und unser System, ist aufs Überleben ausgerichtet und denkt sich dann: ‘Mach mal sicher, mach mal lieber das, was du bisher gemacht hast, weil augenscheinlich hast du damit ja dafür gesorgt, dass du überlebst.’

Wir kommen dahingehend wirklich aus dem Gefühl, dass uns ein Säbelzahntiger fressen könnte. Aber in den meisten Fällen – sagen wir mal, wenn wir einen Post auf Instagram veröffentlichen oder unseren ersten Blogbeitrag ins Internet hinausschießen –, ist die Wahrscheinlichkeit ja relativ gering, dass uns der nächste Säbelzahntiger zerfleischt.”

Als Leitfrage gibt Lena Dir diese mit auf den Weg:

“Was könnte schlimmstenfalls passieren und ist das vielleicht nicht angenehm, aber irgendwie okay und machbar für mich?”

Fazit: Was Du von Lena Busch und ihrer Marketing-Strategie lernen kannt

Ich finde, aus Lenas Geschichte lässt sich eine Menge mitnehmen:
  1. Wege sind nicht immer gerade. Lena war in der internationalen Unternehmensberatung tätig, hat sich dann mit einer Trageberatung selbstständig gemacht und ist über viele teils auch unvorhergesehene Entwicklungen und Zwischenschritte zur Mentorin in Sachen Online-Business geworden.
  2. Sei mit Deiner Website lieber sichtbar als perfekt. Lenas erste Website: War die nach Marketing-Gesichtspunkten optimal gestaltet und getextet? Nee. Aber sie war trotzdem online und hat sich dann nach und nach entwickelt.
  3. Setze auf einen lang- und kurzfristigen Marketing-Kanal: Der langfristige Kanal (Blog, Podcast etc.) arbeitet nachhaltig für Dich, auch wenn Du mal nichts postest, und macht Dich sichtbar. Der kurzfristige Kanal (Facebook, Instagram, LinkedIn etc.) bringt Dich in den Austausch mit Deiner Community und beschert Dir schnelles Feedback zu Deinen Ideen.
  4. Gehe Deinen eigenen Weg: Es gibt viele Tipps da draußen, aber nicht alle müssen auch für Dich funktionieren und passen. Überleg Dir, was Du eigentlich erreichen willst, welche Vorbedingungen Du mitbringst und wie Dein Business sein muss, damit es zu Deinem Leben passt. Dann finde einen individuellen Weg, der diesen Eckpfeilern entspricht.
  5. Hol Dir Unterstützung von Fachmenschen und Gleichgesinnten: Sie können Dinge, die Du nicht kannst und die zu lernen Zeit kostet oder keinen Spaß macht. Sie sehen Dinge, auf die Du vielleicht gar nicht kommst. Und sie geben Dir Sicherheit, weil Du nicht allein mit Deinen Themen bist.
  6. Starte, bevor Du Dich bereit fühlst: Denn Ängste übertreiben oft und rational betrachtet ist der Worst Case vielleicht doch kein Weltuntergang.
Was ist Deine größte Erkenntnis aus dem Gespräch mit Lena? Erzähl es uns gerne in den Kommentaren – und gib mir gerne auch Bescheid, wenn Du sonst noch gern mal in diesem Interview sehen würdest. 🙂
Lena Busch

Lena Busch

begleitet als Business-Mentorin Selbstständige dabei, sich ein eigenes Online-Business aufzubauen. Von der Positionierung über Angebotsentwicklung und Launchen bis hin zum Skalieren auf mehrfach sechsstellige Umsätze und darüber hinaus findest Du bei ihr einen ganzheitlichen Blick auf das große Ganze. Hier geht es zu Lenas Website.

2 Kommentare

  1. Fine Kasper

    Liebe Jane,

    Danke wieder für diese tolle Interview Zusammenfassung, ich liebe dieses Format einfach! ❤️
    Sehr lehrreich (ein langfristiger und ein kurzfristiger Kanal!🤓💡), kurzweilig und mutmachend (auch die große Lena Busch hatte eine unprofessionelle Website am Anfang!).

    Danke dafür!🙏😊

    Antworten
    • Jane von Klee

      Danke Dir, Fine! 😀

      Antworten

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