Zuletzt aktualisiert am 8. Januar 2022.

Wenn Du Deine Website für Suchmaschinen optimieren möchtest, wirst Du schnell auf das Wort „Keyword“ stoßen. Sehr schnell sogar, denn oft werden Keywords als das Allheilmittel in Sachen SEO dargestellt, als DAS Erfolgsgeheimnis, um bei Google gefunden zu werden.
Das Problem ist: Diese Ansicht ist schon seit vielen Jahren schwer veraltet. Keywords spielen durchaus noch eine wichtige Rolle für Deine Suchmaschinenoptimierung, aber eine andere als Du wahrscheinlich denkst. Und vor allem genügt es nicht, einfach ein paar Begriffe, die Dir gerade spontan eingefallen sind, in Deinen Text zu schreiben. Keywords nützen Dir nur, wenn Du sie sehr strategisch auswählst.
In diesem Artikel erkläre ich Dir, wie Du die richtigen Keywords für Dein Business findest – die, die Dir wirklich etwas bringen -, und warum das so wichtig ist.
Inhaltsverzeichnis
Was sind Keywords – und warum sind sie so wichtig?
Keywords sind – ganz grob gesagt – die Suchbegriffe, die Menschen bei Google eintippen.
Um Dir ihre Bedeutung erklären zu können, muss ich ein bisschen ausholen. Dafür spielt nämlich die Frage eine Rolle, wie Suchmaschinen überhaupt arbeiten.
Google schickt kleine Roboter, sogenannte Crawler, durch das Internet. Sie sind rund um die Uhr unterwegs, schauen sich Websites an, erfassen, welche Inhalte sie darauf finden und liefern diese Informationen an die Google-Zentrale. Dazu scannen die Crawler die Texte auf der Seite nach relevanten Schlagworten – den Keywords.
Auf der Website eines Hundetrainers werden zum Beispiel naturgemäß viele Wörter vorkommen, die mit Hunden zu tun haben. Auf der Seite einer Bäckerin geht es eher um Brot und Kuchen.
In der Google-Zentrale wird für jede Webseite eine Art Akte angelegt. Darin verzeichnet die Suchmaschine, welches Thema die jeweilige Seite behandelt und welche Fragen sie beantwortet.
Stellt nun jemand eine Suchanfrage, durchforstet Google in Sekundenschnelle das Verzeichnis aller Akten – den sogenannten Index. Es gleicht ab, welche Seite inhaltlich am besten zur Suchanfrage passen könnte. Schließlich möchte jemand, der nach „Hundetrainer Leipzig“ sucht, höchstwahrscheinlich nicht bei einem Bäcker landen.
Diesen Prozess hat übrigens die Sendung mit der Maus sehr schön erklärt:
Letztlich dienen Keywords also dazu, Suchanfragen mit den Inhalten im Internet abzugleichen. Sie helfen Google, eine Seite zu verstehen und korrekt einzuordnen. Und sie sorgen dafür, dass Suchende auch wirklich das finden, was sie finden wollen.
Wichtig für dich:
Keywords sind kein direkter Ranking-Faktor. Sie bestimmen also nicht darüber, wie gut Du gefunden wirst. Sie sorgen aber dafür, dass Du überhaupt in den Suchergebnissen von Google auftauchst!
Grundlage, um die richtigen Keywords zu finden: Die Suchintention Deiner Leser:innen verstehen
Halten wir fest: Keywords entscheiden darüber, für welche Suchbegriffe Du mit Deiner Website gefunden werden kannst. Deshalb ist es wichtig, dass Du sie sorgsam auswählst.
Die absolute Grundlage dafür ist es, Deine Zielgruppe zu verstehen. Niemand tippt etwas bei Google ein, weil er oder sie sonst nichts zu tun hat. Hinter jeder Suchanfrage steckt eine Erwartung, ein Bedürfnis oder ein Wunsch. Der oder die Suchende hofft, etwas ganz Bestimmtes zu finden. Das wird von SEO-Spezialist:innen gern als Suchintention bezeichnet.
Suchmaschinen wiederum sind Dienstleister. Sie wollen natürlich, dass ihre Nutzer:innen zufrieden sind, damit sie nicht zur Konkurrenz abwandern.
Deshalb setzen sie alles daran, den Menschen genau das zu zeigen, was sie brauchen, was ihnen weiterhilft, was den Grund beseitigt, weshalb sie überhaupt gesucht haben. Drei Beispiele:
- Jemand sucht nach „Grünes Kleid online kaufen“. Die Suchmaschinen bemühen sich, passende Ergebnisse auszuwerfen. Erfolgreich war die Suchanfrage dann, wenn die Person auch ein grünes Kleid gefunden und gekauft hat.
- Jemand sucht „Harry Potter und der Stein der Weisen schauen“. Erfolgreich war die Anfrage, wenn die Person eine Möglichkeit gefunden hat, sich den Film anzusehen.
- Jemand sucht „1. Weltkrieg“. Die Anfrage war erfolgreich, wenn sich die Person ausreichend umfassend über den Ersten Weltkrieg informiert fühlt.
Deine Aufgabe ist es, Dich in Deine Kund:innen hineinzuversetzen. Was ist ihre Suchintention? Und wie kannst Du sie erfüllen?
Diese Fragen sind sowohl für die Keyword-Recherche an sich relevant als auch für die Texte, die Du später schreibst.
Klartext:
Nur wenn Du die Bedürfnisse Deiner Leser:innen erkennst und befriedigst, hast Du eine Chance auf ein gutes Google-Ranking.
Schritt 1: Keywords brainstormen
Mit diesen Gedanken im Hinterkopf kannst Du in die eigentliche Keyword-Recherche starten.
Regel Nummer 1: Nimm Dir Zeit. Sowas macht man nicht mal eben nebenbei. Koch Dir einen Kaffee oder Tee, schnapp Dir Dein Notizbuch und fühle Dich in Deine Kund:innen hinein.
Was brauchen sie? Welche Probleme rauben ihnen nachts den Schlaf? Was wollen sie wissen/kaufen/haben/lernen? Wie kannst Du ihnen helfen? Was könnten sie suchen, um diese Hilfe zu bekommen?
Versuche, die potentiellen Suchanfragen in den Worten Deiner Kund:innen zu formulieren. Vermeide Fachbegriffe, die nur Du und deine Kolleg:innen kennen.
Schreibe alles auf, was Dir in den Sinn kommt. Trau dich, ins Detail zu gehen und auch mehrere Varianten eines Keywords festzuhalten. „Keyword finden“, „Keyword suchen“ und „Keyword auswählen“ betreffen zum Beispiel ein und dasselbe Thema, sind aber eben verschiedene Begriffe.
Denke auch daran, dass nicht alle Deine Kund:innen an der gleichen Stelle stehen. Die einen kennen Dein Angebot vielleicht schon und suchen aktiv danach. Anderen ist nicht bewusst, dass Du und Deine Lösung überhaupt existieren und tippen eher ein Problem oder eine Frage bei Google ein.
Beispiel: Wenn Du Dich schon mal mit Suchmaschinenoptimierung beschäftigt hast und Dir Unterstützung von einem Profi wünschst, könntest Du so etwas suchen wie „SEO-Profi“, „SEO-Agentur“ oder „Hilfe mit SEO“.
Wenn Du aber gerade erst gegründet hast und noch nie etwas von Suchmaschinenoptimierung gehört hast, suchst Du vielleicht eher „Warum werde ich nicht bei Google gefunden?“ oder „Position in Google verbessern“.
Lasse hinter oder unter den Keywords ein wenig Platz für spätere Notizen. Es macht nichts, wenn Deine Liste wirr ist und alles quer durcheinander geht. Aussortieren und ordnen tust Du später.
Schritt 2: Weitere Keyword-Ideen sammeln
Wenn Dir beim Brainstorming nichts mehr einfällt, kannst Du weitere Wege nutzen, um Keyword-Ideen zu finden.
Frag zum Beispiel Deine bestehenden Kund:innen, wie sie Dich gefunden haben oder was sie suchen würden, wenn sie Dich finden wollten.
Eine weitere Quelle der Inspiration: Foren und soziale Netzwerke, in denen sich Deine Kund:innen aufhalten. Wie sprechen sie untereinander über Dein Thema? Welche Probleme tauchen immer wieder auf? Das sind alles potenzielle Keywords.
Auch Google selbst hilft Dir bei der Recherche. Tipp einen Begriff in den Suchschlitz ein und schau, welche verwandten Suchanfragen Dir vorgeschlagen werden. Schreib auf, was zu Dir und Deinem Thema passen könnte.
Anschließend drückst Du auf Enter und scrollst in den Suchergebnissen ganz nach unten. Dort erhältst Du weitere Vorschläge:

Erleichtern kannst Du Dir die Arbeit mit dem Keyword Shitter. Dort trägst Du einfach ein Keyword ein und klickst auf den Button. Das Tool wirft Dir dann kostenlos Vorschläge aus.
Die Vorschläge sind die gleichen, die Google in der Autocomplete- und der Suggest-Funktion ausgibt. Du erhältst also nicht wirklich neue Impulse, kommst aber schneller voran.
Die Häkchen und Kreuze in der Liste des Tools zeigen, für welche Buchstaben in Kombination mit Deinem Schlagwort Ideen gefunden wurde und für welche nicht. Um die Vorschläge zu sehen, brauchst Du einfach nur nach unten zu scrollen. So sieht das aus:

Auf der Seite Answer the public schließlich kannst Du einzelne Wörter eingeben, die zu Deinem Thema gehören. Das Programm wird Dir zeigen, welche Fragen im Internet oft zu diesen Wörtern gestellt und mit welchen Präpositionen sie häufig verwendet werden. Das kann Dir auch noch mal neue Ideen bringen.
Beachte jedoch, dass das Tool nur für zwei Anfragen täglich kostenlos ist. Und vergiss nicht, am Anfang das richtige Land und die richtige Sprache einzustellen!

Schritt 3: Keywords analysieren
Nun hast Du wahrscheinlich eine umfangreiche Liste mit Keyword-Ideen. Das Problem ist nur: Nicht alle davon taugen etwas. Um die Spreu vom Weizen zu trennen, musst Du die Begriffe noch analysieren.
Leider sind fast alle Tools, die Du dafür nutzen kannst, in den vergangenen Monaten hinter einer Bezahlschranke verschwunden. Mir ist nur noch eins bekannt, dass Du kostenlos nutzen kannst: das Karma Keyword Tool.
Gib dort Wort für Wort ein und klick auf den Button. Das Tool zeigt Dir dann wie oft das Keyword durchschnittlich pro Monat gesucht wird (Volumen), die Kosten pro Klick für Werbeanzeigen zu diesem Begriff (CPC) und wie schwierig es ist, für dieses Keyword auf Seite 1 von Google zu landen (Wettbewerb).

Mit dem Karma Keyword Tool bekommst Du rudimentäre Daten. Ich möchte Dir allerdings empfehlen, in eine kostenpflichtige Alternative zu investieren. Am bekanntesten sind an der Stelle Ubersuggest und der KWFinder*.
* Dies ist ein Affiliate-Link. Solltest Du darüber den KWFinder buchen, bekomme ich eine kleine Provision. Für Dich ändert sich nichts, der Preis bleibt gleich.
Beide kosten ungefähr 30 Euro pro Monat und sind monatlich kündbar. Du könntest also jetzt einmal eine ausführliche Keyword-Recherche machen, Dir die Ergebnisse aufschreiben und das Tool dann wieder kündigen.
Die kostenpflichtigen Tools haben den großen Vorteil, dass sie genauere Daten liefern. Das Karma Keyword Tool liegt manchmal ein bisschen daneben mit seinen Zahlen. Die grobe Richtung stimmt, aber im Detail sind die Bezahl-Tools einfacher zuverlässiger.
Der KWFinder und Ubersuggest haben zudem den Vorteil, dass es eine Importfunktion gibt. Das heißt, Du musst nicht alle Keywords einzeln eingeben, sondern kannst einfach die ganze Liste auf einmal hochladen. Anschließend kannst Du im Tool aussortieren und Dir die relevanten Begriffe, die Du nutzen möchtest, mit allen Daten herunterladen. Das spart enorm viel Zeit.
Auch beim KWFinder und Ubersuggest bekommst Du Suchvolumen, Schwierigkeit und Cost per Click angezeigt. Außerdem kannst Du einsehen, welche Seiten aktuell für das Keyword ranken, wie stark ihr Backlink-Profil ist (also wie viele Links von anderen Websites sie bekommen und wie vertrauenswürdig diese sind) und wie sich die Suchanfragen im zeitlichen Verlauf entwickeln. Nach Faxgeräten haben vor zehn Jahren zum Beispiel viel mehr Menschen gesucht als heute, während Mund-Nase-Masken erst jetzt relevant sind.
Welches Bezahl-Tool besser ist, ist einfach nur Geschmackssache. Ich persönlich arbeite am liebsten mit dem KWFinder.

Schritt 4: Keywords ausmisten
Die Werte im KWFinder (oder einem anderen Tool Deiner Wahl) einfach nur anzusehen, bringt Dich natürlich nicht weiter. Du musst sie auch einschätzen können und die richtigen Schlüsse daraus ziehen. Gehen wir die zentralen Daten einmal schnell durch:
Suchvolumen (Search)
Das Suchvolumen zeigt an, wie oft ein Keyword pro Monat in die Google-Suche eingetippt wird. Je höher das Suchvolumen, desto mehr Menschen können über dieses Keyword potenziell auf Deine Website kommen.
Grundsätzlich ist ein hohes Suchvolumen natürlich erstrebenswert. Es geht aber oft auch mit einer hohen Konkurrenz einher. Manchmal sind häufig gesuchte Keywords auch einfach sehr unkonkret. Warum das problematisch ist, erzähle ich Dir gleich noch.
Kurz gesagt: Sowohl viel als auch wenig gesuchte Keywords haben ihre Daseinsberechtigung. Im besten Fall hast Du zum Schluss eine Mischung aus beiden auf Deiner Seite.
Nur die Begriffe mit einem Suchvolumen von 0 kannst Du sofort aussortieren. Dadurch wird Deine Liste trotzdem schon erheblich schlanker werden.
Keyword Difficulty (KD)
Die Keyword Difficulty bezieht sich darauf, wie schwierig es ist, für das Keyword auf Seite 1 bei Google zu kommen. Je niedriger der Wert, desto einfacher.
Die Schwierigkeit wird vor allem danach berechnet, wie viele Backlinks die Konkurrenz hat und wie hochwertig diese sind.
Wenn Du gerade erst mit SEO anfängst und Deine Website oder Dein Blog noch jung ist, empfehle ich Dir, erstmal auf eine Schwierigkeit unter 30 zu setzen. Wenn Du mit diesen einfachen Begriffen gut rankst und auch schon ein paar Backlinks von anderen Seiten bekommen hast, kannst Du Dich an die schwierigen Begriffen wagen.
Cost per Click (CPC)
Wenn Du Ads auf Google schaltest, zahlst Du jedes Mal, wenn jemand diese Anzeige anklickt. Wie viel, das zeigen die Cost per Click.
Dieser Wert hat keinen unmittelbaren Einfluss auf Dein Ranking. Es gibt aber Aufschluss darüber, wie geldträchtig ein Thema ist. Je mehr Anzeigen geschaltet werden, desto höher der CPC. Da Deine Konkurrenz wahrscheinlich keine Ads schalten würde, wenn sie nichts zurückbekäme, gilt die Faustregel: Je höher der CPC, desto wahrscheinlicher geben Menschen in diesem Bereich Geld aus und desto wertvoller könnte ein gutes Ranking für Dich sein.
Trend
Die Trend-Anzeige macht deutlich, wie sich das Suchvolumen in den vergangenen Monaten und Jahren entwickelt hat.
Manche Suchanfragen sind Dauerbrenner (zum Beispiel „Apfelkuchen Rezept“), andere sind nur saisonal gefragt (zum Beispiel „Weihnachtsdeko basteln“).
Einige Keywords waren früher vielleicht mal sehr beliebt, werden aber immer seltener gesucht (zum Beispiel alles, was mit Disketten oder Videorekordern zu tun hat). Andere sind erst in jüngster Zeit relevant geworden und werden in Zukunft vielleicht noch häufiger gesucht.
Für Dich ist es natürlich gut, wenn ein Keyword auch in Zukunft noch relevant ist. Lass also besser die Finger von denen, die einen klaren Abwärtstrend zeigen.
Die aktuellen Suchergebnisse (SERP Overview)
Auch wie die aktuellen Suchergebnisse zu einem Keyword aussehen, liefert Dir viele wichtige Informationen. Schon lange listet Google nicht mehr nur einfache Suchergebisse untereinander. Auf der Ergebnisseite (SERP) gibt es oft auch Bilder- oder Videokarussels, Nachrichtenmeldungen, Frage-Antwort-Boxen oder kurze Infoboxen. Diese Elemente heißen SERP Features.
Für einige Keywords gibt es so viele SERP Features, dass man das erste „normale“, organische Ergebnis erst nach dem Scrollen sehen kann. In diesen Fällen solltest Du Dir überlegen, ob sich die Mühe lohnt. Was bringt es Dir, auf Position 1 zu stehen, wenn Deine Website zwischen all den Kästen untergeht?
Beispielsweise so wie hier:

Auf der anderen Seite können sich die SERP jederzeit verändern. Wenn das Suchvolumen etwas her macht, kann sich eine Optimierung auf das Keyword also trotzdem lohnen.
Ein weiterer Faktor: Die aktuellen Suchergebnisse liefern Dir Hinweise, was die Suchenden sehen wollen. Google mag, was Menschen mögen. Es wird deshalb nur solche Seiten ganz vorne platzieren, die bei den Leser:innen gut ankommen.
Du kannst Dich also inhaltlich an den aktuellen Ergebnissen orientieren und Dich fragen: Passt das zu mir? Will ich darüber schreiben oder geht das in eine falsche Richtung?
Beispiel: Eine meiner Kundinnen bietet Party-Sets für Kindergeburtstage an. Sie wollte gern mit dem Keyword „party box“ gefunden werden, aber bei der Recherche haben wir festgestellt, dass in den Suchergebnissen dafür vor allem tragbare Musikboxen auftauchen. Das schien also das zu sein, was die Suchenden finden wollten. Es passte aber nicht zu dem Produkt meiner Kundin. Deshalb haben wir uns für ein anderes Keyword entschieden.
Wenn Du auf ein Keyword stößt, bei dem die Ergebnisse nicht zu dem passen, was Du in Deinem Business machst, wirf es direkt raus.
Schritt 5: Die richtigen Keywords finden
Vielleicht ahnst Du es schon: Die finale Auswahl der richtigen Keywords für Dein Business ist ein bisschen tricky. Es reicht nicht, nur einen Wert zu betrachten und zum Beispiel einfach die Begriffe mit dem höchsten Suchvolumen zu wählen. Stattdessen sollten alle Faktoren sinnvoll ineinandergreifen.

Das richtige Keyword sollte möglichst häufig gesucht werden, aber einen geringen SEO-Difficulty-Wert haben.
Verzichte am besten auf Keywords, die aus nur einem Wort bestehen. Besser ist es, Short-Tail-Keywords zu wählen, die aus zwei oder drei Wörter bestehen, oder sich für Long-Tail-Keywords zu entscheiden. Diese sind länger als drei Wörter. „Grünes Kleid online kaufen“ ist zum Beispiel deutlich konkreter als nur „Kleid“ und beinhaltet mit „kaufen“ auch die Intention der Nutzer:innen.
Die Konkurrenz für solche Short- oder Long-Tails ist deutlich geringer als für einzelne Wörter. Außerdem steigern sie die Wahrscheinlichkeit, dass die Personen, die Deine Website über Suchmaschinen finden, auch zu Dir passen und etwas mit Deinem Angebot anfangen können.
Im Zweifel sind längere, konkretere Keywords oft besser als viel gesuchte, aber unspezifische Keywords. Es bringt Dir nichts, wenn Deine Website oft gefunden wird, aber die Besucher:innen schnell wieder abspringen, weil sie bei Dir nicht genau das gefunden haben, was sie gesucht haben.
Beachte, dass Du für jede Unterseite Deiner Website ein eigenes Keyword brauchst. Wenn Du überall dasselbe verwendest, machst Du Dir in den Suchergebnissen selbst Konkurrenz. Dann kann es passieren, dass Du mit mehreren Inhalten auf Seite 5 bei Google stehst, aber mit keinem auf auf Seite 1.
Checkliste: Anhaltspunkte für ein gutes Keyword
Ich will Dir keine Illusionen machen: Die Auswahl der richtigen Keywords gehört zu den allerschwierigsten Aufgaben im Bereich SEO. Es muss einfach eine ganze Menge bedacht werden. Es ist deshalb wahrscheinlich, dass Du bei den ersten Versuchen nicht das optimale Keyword erwischst. Das ist aber auch nicht schlimm. Erstens reicht das zweit- oder drittbeste Keyword auch. Und zweitens kannst Du Deinen Text bei Bedarf jederzeit überarbeiten und dabei auch ein ganz neues Keyword wählen.
Für den Anfang, versuch es einmal mit der folgenden Checkliste. Je mehr Punkte Du für ein Keyword abhaken kannst, desto besser ist es.
Das Keyword …
- wird oft gesucht,
- hat einen niedrigen Schwierigkeitswert,
- besteht aus mehreren Wörtern und ist konkret,
- ist einfach und in der Sprache Deiner Kund:innen formuliert,
- hat einen hohen Cost per Click,
- ist voraussichtlich auch nächstes Jahr noch relevant,
- weist in den Suchergebnissen wenige SERP-Features auf und
- passt zu Dir und Deinem Unternehmen.
Die gefundenen Keywords richtig auf Deinen Seiten einbauen
Nachdem Du die richtigen Keywords gefunden hast, baust Du sie auf Deiner Website ein. Konzentriere Dich wie gesagt erstmal auf ein Keyword pro Seite.
Binde es nach Möglichkeit an den folgenden Stellen ein, damit die Suchmaschinen leichter erkennen, worum es in Deinem Text geht. Die Betonung liegt dabei auf „nach Möglichkeit“. Das Wichtigste ist immer, dass Dein Text gut lesbar ist und dass Deine Seite Deinen Kund:innen gefällt. Sie sollen sich bei Dir wohlfühlen. Das tun sie nicht, wenn Du Dein Keyword auf Zwang dreimal in jeden Satz stopfst.
Bitte sieh diese Auflistung deshalb als Orientierung, nicht als verpflichtende Anweisung. Wenn das Keyword irgendwo nicht passt, lass es weg.
Also, Dein Keyword gehört am besten:
- in die Überschrift,
- mindestens eine Zwischenüberschrift,
- den ersten Absatz,
- den Fließtext ein,
- die URL,
- den Seitentitel,
- den Metatitel,
- die Metabeschreibung,
- die Dateinamen Deiner Grafiken und Bilder,
- die Titel Deiner Grafiken und Bilder,
- den Alttext Deiner Grafiken und Bilder und
- die Unterschrift Deiner Grafiken und Bilder.
Metatitel und Metabeschreibung sind die Überschrift und die kurze Beschreibung, die bei Suchmaschinen zu jedem Suchergebnis angezeigt werden. Wenn Du Deine Website mit WordPress erstellt hast, kannst Du das Snippet zum Beispiel über die Plugins RankMath oder Yoast SEO bearbeiten.
Diese Metadaten solltest Du unbedingt ausfüllen, auch falls kein Keyword darin Platz findet. Sie haben nämlich auch Einfluss darauf, ob Deine Seite in den Suchergebnissen angeklickt wird – und wenn Du sie nicht ausfüllst, setzt Google einfach irgendeinen Kauderwelsch ein.
So können fertig ausgefüllte Metadaten in den Suchergebnissen aussehen:

Wie geht es nach der Keyword-Recherche weiter?
Ich habe es eingangs schon erklärt: Die Keywords allein bringen Dich im Google-Ranking nicht nach vorn. Sie sind verantwortlich dafür, dass Du überhaupt gefunden werden kannst, nicht auf welcher Position.
Wichtig für ein gutes Ranking ist vor allem, dass Deine Seite den Leser:innen gefällt. Das setzt voraus, dass Du wirklich gute, hilfreiche Inhalte anbietest, die zur Suchintention Deiner Kund:innen passen. Sieben Tipps für überzeugende Texte habe ich Dir hier zusammengetragen.
Außerdem sind natürlich Punkte wie die Ladegeschwindigkeit Deiner Seite und die Nutzbarkeit auf Mobilgeräten wichtig.
Wenn Du Dich um diese Aspekte kümmern und Deine Position in den Suchergebnissen verbessern möchtest, ist mein SEO-Leitfaden „Der SEO-Baum“ perfekt für Dich. Auf zehn Seiten (Deckblatt und so nicht eingerechnet) zeige ich Dir Schritt für Schritt, was alles zu SEO dazugehört und in welcher Reihenfolge die einzelnen Maßnahmen am sinnvollsten sind.
So kommt endlich Struktur in Deine SEO-Bemühungen und Du musst Dich nie wieder fragen, was Du bloß tun sollst. Der SEO-Baum ist kostenlos. Lade ihn gern gleich herunter!

Hat Dir dieser Artikel geholfen? Oder hast Du noch Fragen? Lass es mich in den Kommentaren wissen!

Jane von Klee
ist Spezialistin für Human SEO: Suchmaschinenoptimierung von Menschen für Menschen. Ihre Methode ist speziell für Selbstständige konzipiert:
- So effizient und zeitsparend wie möglich,
- mit Fokus auf empathische, an den Bedürfnissen der Leser:innen ausgerichtete Texte,
- mit Raum für individuelle und kreative Lösungen.
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- 12 unbequeme SEO-Wahrheiten - und eine Liebeserklärung - […] habe Dir eine grundlegende Anleitung geschrieben, wie Du die richtigen Keywords selbst finden kannst. Schneller und damit letztlich auch…
Super Artikel! Den habe ich mir direkt mal bei meinen Lesezeichen gespeichert, damit ich vor dem Verfassen meiner nächsten Artikel nochmal alle Punkte abklappern kann. Insbesondere Ubersuggest kannte ich noch nicht und was welcher Wert genau bedeutet, war mir auch nicht klar. Das ist eine riesengroße Hilfe. Danke dafür!
Sehr gern, liebe Sabrina. Es freut mich, dass der Artikel Dir hilft! 🙂
Vielen Dank! Das gibt mir ganz neue Impulse, wo ich Keywords checken kann. Bisher nutze ich Adwords, ohne Anzeigen zu schalten. Aber ich würde gern was besseres testen und schaue mir das mal vom PC aus an!
Danke Dir.
Du bringst es auf den Punkt. Bestens erklärt, sodass es auch für SEO Anfänger verständlich ist.
Danke für das Lob! 🙂
Liebe Jane, wieder mal ein sehr informativer und vor allem verständlicher Artikel zu dem Thema „SEO“. Du hast wieder jede Menge wertvoller Tipps gegeben, die gut umsetzbar sind. Vielen herzlichen Dank.
Sehr gern, Helen! Es freut mich, wenn ich helfen konnte. 🙂
Toller Artikel! Vielen Dank!
Freut mich, dass er Dir hilft, Kristin! 😊
Ein toller Artikel vollgepackt mit Wissen! Vielen Dank!
Sehr gern, liebe Daniela! 🙂
Toller Artikel! Die vielen Informationen so erklärt, dass auch ich als Anfänger es super verstehe.
Herzlichen Dank für die wertvollen Tipps!
Sehr gern, Anja! Viel Spaß beim Recherchieren. 🙂
Danke für den Beitrag, er hat mich motiviert :-). Human SEO gefällt mir und ich freue mich auf den gemeinsamen Weg, der diese Woche für mich gestartet wurde.
Danke für Deinen Kommentar, Martin! Ich freue mich riesig, dass ich Dich auf Deiner weiteren SEO-Reise ein Stück begleiten darf. 🙂 Das wird super!