Fehlermeldungen von der Google Search Console können schnell für Verunsicherung sorgen – vor allem, wenn es um die Indexierung von Webseiten geht. Vielleicht hast Du gerade eine dieser E-Mails erhalten und fragst Dich, ob jetzt dringend etwas getan werden muss.
In diesem Artikel erfährst Du, was die häufigsten Ursachen für Fehler bei der Seitenindexierung sind, warum Du nicht immer gleich handeln musst und wie Du am besten mit diesen Meldungen umgehst.
Spoiler: Nicht jedes Problem ist tatsächlich ein Problem!
Zuallererst atmest Du einmal tief durch. Nichts Schlimmes wird passieren, die Welt wird sich weiterdrehen, versprochen.
Wenn Du ein wenig Zeit übrig hast, prüfe die betroffene Seite, ob das Problem wirklich eins ist oder nur falscher Alarm.
Und erst wenn an der Warnung der Search Console tatsächlich etwas dran ist, wirst Du aktiv und behebst den Fehler.
Tipp: Du hörst lieber statt zu lesen oder bist gerade unterwegs? Im Podcast erklärt Jane kurz und bündig to go, was es mit den Fehlermeldungen auf sich hat:
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Was bedeutet ein Fehler bei der Seitenindexierung?
Ist von einem Problem bei der Seitenindexierung die Rede, bedeutet das – vereinfacht gesprochen, – dass Google die betroffene Seite auf Deiner Website nicht in seine Datenbank aufgenommen hat und die Seite dementsprechend auch nicht in der Google-Suche auftauchen kann und wird.
Das klingt erst einmal sehr dramatisch, denn eigentlich wollen wir ja genau das Gegenteil: Gefunden werden. Tatsächlich ist es aber so, dass nur ein Bruchteil der Webseiten auf Deiner Website indexiert wird – und das ist auch vollkommen richtig so.
Warum Probleme bei der Seitenindexierung oft gar keine Probleme sind
Grund #1: Die Einstellungen Deiner Website verhindern die Indexierung
Vielleicht gibt es auf Deiner Website einige Seiten, von denen Du einfach nicht möchtest, dass sie gefunden werden. Das kann sein, weil
- dort sensible Inhalte zu finden sind (wie beispielsweise in Mitgliederbereichen oder Deinem Admin-Dashboard)
- die Seiten vom System automatisch erstellt werden und keinen oder nur wenig Inhalt haben (z. B. Kategorie-Seiten oder Autoren-Archive)
- die Seiten keinen Mehrwert bieten, veraltet oder doppelt sind (z. B. Danke-Seiten, Landingpages für Ads etc.)
Dafür gibt es das sogenannte “noindex”-Tag. Das ist ein kleiner Schnipsel im HTML-Code, der Google und Co. sagt: “Stopp! Diese Seite bitte nicht!”.
Alternativ (oder zusätzlich) dazu gibt es die sogenannte “robots.txt”-Datei, die ebenfalls Instruktionen für die (Google-)Bots bereithält, welche Bereiche Deiner Website für Suchmaschinen tabu sind.
Tipp:
Wenn Du WordPress hast, kannst Du sowohl noindex-Tags als auch die robots.txt-Datei mit Hilfe Deines SEO-Plugins (z. B. RankMath oder Yoast SEO) anpassen.
Und weil Google mehr als genug zu tun hat, befolgt es diese Anweisung normalerweise auch, lässt die entsprechende Seite in Ruhe und beschäftigt sich stattdessen mit einer Webseite, die tatsächlich gefunden werden soll.
Zugehörige Fehlermeldungen:
- “Durch „noindex“-Tag ausgeschlossen” und
- “Durch robots.txt-Datei blockiert”
Was Du tun solltest, wenn Du einen dieser Fehler angezeigt bekommst:
Prüfe die betroffene Seite. Soll sie überhaupt gefunden werden? Nein? Dann ist alles gut.
Ja? Dann entferne das noindex-Tag oder passe die Einstellungen Deiner robots.txt-Datei entsprechend an.
Grund #2: Die Seite wird weitergeleitet
Google durchsucht Deine Website nach Links. Findet es einen neuen Link, nimmt es automatisch an, dass dahinter eine neue Seite liegt. Das ist allerdings nicht immer der Fall.
Nehmen wir zum Beispiel den Link dieser Seite:
“https://janevonklee.de/probleme-seitenindexierung/”
Wenn ich stattdessen eingebe “https://www.janevonklee.de/probleme-seitenindexierung/” oder “http://janevonklee.de/probleme-seitenindexierung/” oder “https://janevonklee.de/probleme-seitenindexierung ”, funktioniert das genauso.
Das ist so, weil all diese Varianten automatisch weitergeleitet werden auf die “richtige” Seite (mit https, ohne www, mit Slash am Ende). Google erkennt das und statt alle vier (bzw. eigentlich sogar noch mehr) Varianten in die Datenbank aufzunehmen, wird nur die richtige Version indexiert.
Manchmal macht es auch Sinn, Weiterleitungen manuell anzulegen. Der Link “https://janevonklee.de/seo-schatzkarte/” führt zum Beispiel weiter zu “https://janevonklee.de/seo-kurs/”. Google ist es in diesem Fall egal, ob die Links völlig unterschiedlich sind oder sich nur in einem Zeichen unterscheiden, Weiterleitung ist Weiterleitung.
Zugehörige Fehlermeldungen:
- Seite mit Weiterleitung
- Weiterleitungsfehler
Was Du tun solltest, wenn Du einen dieser Fehler angezeigt bekommst:
Prüfe die betroffene Seite, indem Du sie im Browser aufrufst. Schau Dir an, wohin Du weitergeleitet wirst. Wenn alles funktioniert und Du landest, wo Du es erwartet hast, brauchst Du nichts zu unternehmen. Andernfalls überprüfe die Weiterleitung und lösche oder korrigiere sie.
Grund #3: Die Seite gibt es nicht (mehr)
Manchmal passiert es, dass ein Link auf Deiner Website (oder in Deiner Sitemap) ins Leere führt. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn Du Dich im Link vertippt hast, es eine Seite einfach nicht mehr gibt oder sich der sogenannte Permalink der verlinkten Seite geändert hast, ohne dass es eine Weiterleitung gibt.
Zugehörige Fehlermeldungen:
- Nicht gefunden (404)
Was Du tun solltest, wenn Du einen dieser Fehler angezeigt bekommst:
Im Gegensatz zu den meisten anderen Fehlermeldungen, die wir hier behandeln, liegt in diesem Fall tatsächlich ein Fehler vor, den Du beheben kannst und solltest. Korrigiere bzw. lösche den kaputten Link oder richte eine Weiterleitung ein.
Grund #4: Die Seite gibt es mehrfach
Manchmal passiert es auch, dass es eine Seite mehrfach gibt oder zwei Seiten in sehr großen Teilen identisch sind, so dass das ebenfalls als Duplikat gewertet wird.
Das kann Absicht sein, weil Du z. B. eine Landingpage dupliziert hast, um organische Leads von Leads über Ads trennen zu können, oder Du z. B. einen A/B-Test durchführst.
Das kann aber auch technische Gründe haben. Wenn Du z. B. auf Deiner Webseite eine Vorschau der neuesten Blogbeiträge eingebunden hast, in der man immer weiter blättern kann, erstellen manche WordPress-Plugins für jedes Umblättern eine neue Seite (Es gibt dann also “startseite.de”, “starteseite.de/page/1/”, “startseite.de/page/2” usw.).
Auch in diesem Fall wird Google immer nur eine dieser – völlig oder nahezu – identischen Seiten indexieren.Hier kommt das sogenannte kanonische Tag (engl. Canonical Tag) ins Spiel. Das gibt Dir die Möglichkeit, zu bestimmen, welche dieser Seiten die ist, die bei Google gefunden werden soll. Damit sagst Du Google: “Diese Seite ist nur eine Kopie, das Original findest Du hier (Link zur richtigen Seite)”.
Tipp:
Möchtest Du das Canonical Tag manuell setzen, kannst Du das in WordPress mit Hilfe der oben genannten SEO-Plugins tun. Aber keine Angst: Gibt es einen technischen Grund für das Duplikat, ist diese Einstellung in der Regel automatisch richtig gesetzt und Du musst nichts mehr anpassen.
Zugehörige Fehlermeldungen:
1. Alternative Seite mit richtigem kanonischen Tag
Was dieser Fehler bedeutet:
Es gibt ein Duplikat, alle Einstellungen sind richtig und Google hat statt des Duplikats die Originalseite indexiert.
Was Du tun solltest, wenn Du diesen Fehler angezeigt bekommst:
Prüfe, ob Google Original und Duplikat jeweils richtig erkannt hat. Ja? Dann brauchst Du nichts zu tun. Nein? Ändere das Canonical Tag.
2. Duplikat – vom Nutzer nicht als kanonisch festgelegt
Was dieser Fehler bedeutet:
Google hat die betroffene Seite als Duplikat erkannt und nicht indexiert. Ein Canonical Tag gibt es nicht.
Was Du tun solltest, wenn Du diesen Fehler angezeigt bekommst:
Google hat Original und Duplikat richtig erkannt? Dann kann alles so bleiben, wie es ist. Wenn Du magst, kannst Du der Vollständigkeit halber das Canonical Tag entsprechend setzen.
Die Seite, die Google indexiert hat, ist falsch? Dann setze ein Canonical Tag so, dass es auf die richtige Seite zeigt.
3. Duplikat – Google hat eine andere Seite als der Nutzer als kanonische Seite bestimmt
Was dieser Fehler bedeutet:
Es gibt zwar ein Canonical Tag, aber Google hat beschlossen, dieses zu ignorieren und stattdessen ein Duplikat in den Index aufzunehmen.
Was Du tun solltest, wenn Du diesen Fehler angezeigt bekommst:
Prüfe die Einstellungen für das Canonical Tag. Ist dort vielleicht eine falsche Seite hinterlegt? Dann korrigiere das. Ist es im Endeffekt egal, welche der Seiten bei Google landet? Auch in diesem Fall kannst Du das Canonical Tag so anpassen, dass es übereinstimmt mit der Seite, die Google ausgewählt hat.
Deine Einstellungen sind richtig und Du willst auch nichts ändern? Dann kannst Du es nur so lassen, wie es ist und hoffen, dass Google irgendwann seine Meinung ändert. Wenn die Seite, die Google als kanonisch (also Original) bestimmt hat, überhaupt nicht in den Suchergebnissen auftauchen soll, kannst Du sie alternativ auch auf “noindex” setzen (siehe oben).
Grund #5: Die Seite ist temporär nicht indexiert
Zu guter Letzt gibt es noch die Möglichkeit, dass Google Deine Seite gerade einfach nicht indexieren kann (oder will). Dies ist leider einer der häufigsten und zugleich ärgerlichsten Gründe, warum Seiten nicht bei Google auftauchen.
Zugehörige Fehlermeldungen:
1. Gefunden – zurzeit nicht indexiert:
Was dieser Fehler bedeutet:
Google weiß, dass die Seite existiert, hatte aber bisher noch nicht die Gelegenheit, diese auch zu crawlen (d. h. seine Bots vorbeizuschicken, um sich die Seite genauer anzuschauen).
Was Du tun solltest, wenn Du diesen Fehler angezeigt bekommst:
So hart es klingt: Hier hilft meistens nur Abwarten. Besonders bei neuen Webseiten kann es manchmal ein ganzes Stück (lies: Monate) dauern, bis sie im Google-Index landen. Du kannst versuchen, diesen Prozess zu beschleunigen, indem Du die betroffene URL manuell zur Indexierung einreichst.
2. Gecrawlt – zurzeit nicht indexiert:
Was dieser Fehler bedeutet:
In diesem Fall waren die Google-Bots schon auf der entsprechenden Seite, aber Google hat beschlossen, diese (vorerst) nicht in den Index aufzunehmen.
Was Du tun solltest, wenn Du diesen Fehler angezeigt bekommst:
Wenn eine Seite gecrawlt, aber nicht indexiert ist, kann das ein Zeichen dafür sein, dass Google den Inhalt nicht wirklich einordnen kann. Häufig tritt diese Meldung bei Seiten auf, die nicht suchmaschinenoptimiert sind, sondern eher persönliche Themen behandeln (z. B. 12 von 12, Jahres- oder Monatsrückblicke etc.). In diesem Fall ist es okay, wenn diese Seiten nicht indexiert werden.
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Handelt es sich um eine Seite, die Du bewusst optimiert hast, solltest Du die Optimierung noch einmal prüfen. Wird das Thema klar? Passt es zu den Themen, die Du sonst auf Deiner Website behandelst? Wird klar, warum Du Expertin für dieses Thema bist? Du kannst auch versuchen, die entsprechende Seite besser intern zu verlinken.
Nachdem Du Veränderungen vorgenommen hast, kannst Du auch hier wieder die betroffene URL manuell zur Indexierung einreichen (siehe oben).
Andere mögliche Gründe und Fehlermeldungen
Serverfehler (5xx)
Was dieser Fehler bedeutet:
Die entsprechende Seite war zu dem Zeitpunkt, als Google sie crawlen wollte, aufgrund eines Server-Fehlers nicht erreichbar.
Was Du tun solltest, wenn Du diesen Fehler angezeigt bekommst:
Prüfe, ob die Seite wieder erreichbar ist. Wenn nicht, behebe den Serverfehler (kontaktiere dazu am besten Deinen Hoster).
Soft 404-Fehler
Was dieser Fehler bedeutet:
Google vermutet, dass die Seite nicht existiert, weil dort z. B. die Meldung “nicht gefunden” oder Ähnliches angezeigt wird, allerdings ohne dass konkret eine 404-Statusmeldung gesendet wird.
Was Du tun solltest, wenn Du diesen Fehler angezeigt bekommst:
Prüfe die Seite. Wenn sie wirklich nicht existiert/nicht erreichbar ist, korrigiere das. Sonst versuche, den Inhalt der Seite so zu überarbeiten, dass Google (und Nutzer:innen) nicht länger denkt, es handele sich um eine fehlerhafte Seite.
Wegen nicht autorisierter Anforderung (401) blockiert
Wegen Zugriffsverbot (403) blockiert
Was diese Fehler bedeuten:
Die Webseite verlangt vom Google-Bot eine Authentifizierung. Daher kann die Seite nicht gecrawlt werden.
Was Du tun solltest, wenn Du einen dieser Fehler angezeigt bekommst:
Prüfe im Inkognito-Modus, ob Du auf die Seite zugreifen kannst oder ob sie durch ein Passwort, eine Anmeldung oder Ähnliches geschützt ist. Ist das der Fall, behebe das oder – wenn das so gewollt ist – setze die Seite auf “noindex”
URL wegen eines anderen 4xx-Problems blockiert
Was dieser Fehler bedeutet:
Es gibt einen anderen – nicht näher genannten – Fehler, weswegen der Google Bot Deine Seite nicht crawlen konnte.
Was Du tun solltest, wenn Du diesen Fehler angezeigt bekommst:
Prüfe, ob die Seite für Dich erreichbar ist (auch im Inkognito-Modus). Falls nicht, behebe den Fehler. Falls alles richtig ist, kannst Du die URL nochmal mit dem URL-Prüftool prüfen und dort neu zur Indexierung einreichen.
Die Search Console meldet Dir ein anderes Problem?
Nicht immer, wenn Du eine E-Mail von der Search Console bekommst, handelt es sich dabei auch um ein Problem bei der Seitenindexierung.
Häufig meldet sie zum Beispiel auch Probleme mit der Nutzerfreundlichkeit (für Mobilgeräte), den sogenannten Core Web Vitals oder zur Videoindexierung.
Letztlich bleibt das Vorgehen hier das Gleiche:
- Tief durchatmen
- Die betroffene Seite prüfen
- Eventuelle Fehler korrigieren
- Abwarten
Fazit: Lass Dich nicht aus der Ruhe bringen
Fehlermeldungen zur Seitenindexierung mögen im ersten Moment beunruhigend wirken, doch in den allermeisten Fällen gibt es keinen Grund zur Panik. Oft handelt es sich entweder um normale Vorkommnisse, die keinen dringenden Handlungsbedarf erfordern, oder um einfache Einstellungen, die leicht angepasst werden können.
Denk daran: Nicht jede Seite auf Deiner Website muss indexiert werden. Prüfe immer zuerst, ob eine Korrektur überhaupt nötig ist, bevor Du unnötig Zeit und Ressourcen investierst.
Die Search Console ist ein hilfreiches Tool, das Dich dabei unterstützt, die Sichtbarkeit deiner Website zu optimieren – aber auch Tools machen Fehler (und die Search Console macht vergleichsweise viele Fehler), daher darfst Du die Sache da ruhig entspannt angehen.
Hast Du schon einmal eine dieser Fehlermeldungen erhalten? Wie bist Du damit umgegangen?
Sarah Osenberg
ist im Team Jane für alles rund um die Technik verantwortlich: von der Fehlerbehebung in WordPress, der Verknüpfung der Website mit anderen Tools und Plattformen bis hin zur Erstellung von E-Mail-Automationen. Ihre Mission ist es, Technik-Themen so verständlich zu erklären, dass auch Anfänger:innen sie meistern können.
Hallo Sarah, ich bin gerade dabei mir meinen eigenen Blog aufzubauen und hatte schon viele Fehlermeldungen.
Zuerst kommt der große Schreck und dann sehe ich, dass ich keine Ahnung habe, woran es liegen könnte. Meist habe ich es dann ignoriert und vergessen.
Jetzt weiß ich schon mal bei einigen Bescheid.
Danke für die ausführliche Anleitung.
Gerne mehr davon! Susanne
Hallo Susanne, danke für dein Lob. Es freut mich, dass dir der Artikel gefällt. „Ignorieren und vergessen“ ist tatsächlich oft gar nicht die schlechteste Strategie, wenn es um die Search Console geht 😉 Und in Zukunft weißt du dann jetzt auch, was du prüfen kannst und solltest, wenn du wieder einen Fehler bekommst.