Zuletzt aktualisiert am 26. August 2024.
SEO und Content Marketing werden oft als zwei verschiedene Marketing-Wege behandelt – dabei hängen sie eng zusammen und bedingen sich auch gegenseitig. Warum es sich lohnt, SEO und Content Marketing zusammen zu denken und wie das in der Praxis aussehen kann, erkläre ich in diesem Blogartikel.
- SEO und Content Marketing ergänzen sich hervorragend: Über SEO baust Du Reichweite auf, Content Marketing schafft anschließend Vertrauen und hält Kund:innen bei Dir.
- Aber SEO sorgt nicht nur dafür, dass Content überhaupt gesehen wird: Es macht Deine Inhalte auch besser, weil es hilft, Deine Kund:innen zu verstehen, spannende Themen zu finden und tolle Texte zu schreiben.
- Umgekehrt führt Content Marketing zu besseren Google-Rankings, weil es Leser:innen länger auf Deiner Website hält und Dir Backlinks bescheren kann.
Definition: Was ist eigentlich Content Marketing?
Content Marketing bedeutet auf Deutsch “Inhaltemarketing” und das trifft den Kern ziemlich gut. Du erstellst und teilst dabei Inhalte, die für Deine Wunschkund:innen nützlich, interessant, unterhaltend oder inspirierend sind (also den berühmten “Mehrwert” haben).
Ziel ist, potenzielle Kund:innen auf Dein Unternehmen aufmerksam zu machen, ihr Vertrauen zu gewinnen und letzten Endes natürlich auch zu verkaufen – aber ohne dabei aufdringlich Werbung zu machen und die ganze Zeit nur über Deine Angebote zu sprechen.
So ist das Konzept gedacht:
1.
Als Fachperson teilst Du regelmäßig Tipps, Neuigkeiten und Impulse zu Deinem Thema.
2.
Mit jedem neuen Inhalt lernen Interessent:innen Dich besser kennen, bauen Vertrauen auf, schätzen Dich als verlässliche Quelle und verbinden positive Gedanken und Gefühle mit Deiner Marke.
3.
Wenn sie so weit sind, dass sie sich Unterstützung in Deinem Themengebiet wünschen, denken sie zuerst an Dich.
Die Inhalte können dabei alle möglichen Formen annehmen, zum Beispiel:
- Blogartikel
- Social-Media-Posts
- Podcasts
- YouTube-Videos
- E-Books
- Freebies
- Webinare
- Newsletter
- Printmagazine
Und was ist SEO?
SEO ist die Abkürzung für Search Engine Optimization, auf Deutsch: Suchmaschinenoptimierung. Gemeint ist damit alles, was Du tun kannst, um mit Deiner Website in Suchmaschinen wie Google gefunden zu werden. Das zentrale Ziel ist, Reichweite aufzubauen.
SEO-Maßnahmen können wir grob in eine technische und eine inhaltliche Ebene einteilen.
Technisches SEO
- Optimierung der Ladegeschwindigkeit der Website
- Optimierung für Mobilgeräte
- SSL-Verschlüsselung der Website
- Entwicklung eines strategischen Linksystems
- Vergeben von Alttexten für Bilder
Und ein paar Dinge mehr. Letzten Endes alles, was die Website braucht, um gut funktionieren zu können.
Inhaltliches SEO
- Recherche nach Themen, die die eigenen Wunschkund:innen interessieren (Keyword-Recherche)
- Analyse der Suchintention
- Schreiben von SEO-Texten, die die Fragen der Kund:innen beantworten, Probleme lösen, weiterhelfen
- Nutzerfreundliche Aufmachung der Inhalte
Der inhaltliche Teil hat für gute Google-Rankings einen höheren Stellenwert als der technische, denn die Inhalte sind der Grund, dass Menschen überhaupt googeln.
Was sind die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Content-Marketing und SEO?
Beide Marketing-Methoden haben einen starken Fokus auf gute Inhalte. Nur, wer seine Zielgruppe genau kennt, Themen findet, die die eigenen Kund:innen wirklich interessieren und diese umfassend und ansprechend behandelt, hat mit Content Marketing und SEO Erfolg.
Unterschiedlich sind die Ziele und Wirkkreise:
SEO will vor allem Reichweite generieren. Content Marketing baut langfristige Beziehungen zu Kund:innen auf.
SEO spielt sich auf der eigenen Website und gegebenenfalls dem eigenen Blog ab. Content Marketing funktioniert oft plattformübergreifend und kombiniert verschiedene Formate.
Wie hängen Content Marketing und SEO zusammen? – Die wichtigsten Wechselwirkungen
In vielerlei Hinsicht unterstützen sich SEO und Content Marketing gegenseitig. Zusammen bewirken sie deshalb meist mehr als alleine.
1. Ohne Content funktioniert SEO gar nicht
Ich habe es schon kurz angeschnitten: Der Grund, warum Menschen Suchmaschinen öffnen, ist, dass sie etwas bestimmtes suchen. Einen Inhalt. Wenn es bei Dir schlicht nichts zu finden gibt, kommt natürlich auch niemand über Google zu Dir.
In manchen Fällen suchen Menschen auf Google nach konkreten Angeboten: “webdesignerin hamburg” etwa oder “selbstliebe online kurs”.
In 60–80 % der Fälle jedoch sind sie noch nicht so weit. Dann sind erstmal allgemeine Informationen, Ideen, Anleitungen und Tipps gefragt, weil die Person Dein Angebot zum Beispiel einfach noch nicht kennt oder erstmal selbst versuchen will, eine Lösung zu finden.
In diesen Fällen brauchst Du einen Blog, wenn Du über Google etwas reißen willst – und ein Blog ist Content.
Warum Blogs in Sachen SEO so mächtig sind, wann es sich für Dich lohnt, einen Blog zu starten und wann Du darauf verzichten kannst: Das erkläre ich ausführlich in Episode 10 meines Podcasts SEO to go (alternativ auch auf Apple Podcasts).
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2. SEO hilft, relevante Themen zu finden und Content strategisch auszurichten
Ein zentraler Bestandteil von SEO ist, passende Keywords für das eigene Business zu finden: Was geben potenzielle Kund:innen bei Google ein? Welche Fragen haben sie und was wünschen sie sich? Daraus lässt sich dann ableiten, welche Texte Du auf Deiner Website und in Deinem Blog schreiben solltest. Die Fragen: “Was interessiert die Leute denn überhaupt?” und “Was soll ich bloß posten?” erübrigen sich komplett, weil Du mit einem Schlag Themen für mehrere Monate oder sogar Jahre parat hast. Nur einer von 6 Gründen, warum ich Keyword-Recherchen so liebe. 😃
Das Schöne ist nun: Was Leute auf Google interessiert, interessiert sie in der Regel auch woanders. Die Themen lassen sich easy auf YouTube, Instagram usw. übertragen. Durch SEO wird es also leichter, gute Themen zu finden. Durch die Kennzahlen bei der Keyword-Recherche kannst Du außerdem leichter Prioritäten setzen, welche Themen mehr oder weniger gefragt sind und wo Du entsprechend mehr oder weniger Aufwand reinstecken möchtest.
Tipp
Keywords recherchieren an einem Nachmittag
Du hast keine Ahnung, wie das mit den Keywords funktioniert und eigentlich auch keine Zeit, Dich da ewig reinzufuchsen? Dann ist vielleicht mein Minikurs “Keywords recherchieren an einem Nachmittag” etwas für Dich. Ich zeige Dir darin verständlich und Schritt für Schritt, wie Du Keywords für Dein Business findest. In nur 3–5 Stunden bist Du fertig. Klingt gut? Dann findest Du hier mehr Infos zum Kurs. 💪
3. SEO macht Deinen Content besser
Bleiben wir kurz bei den Keywords, denn die haben noch einen großen Vorteil: Sie zeigen Dir, welche Unterbereiche zu Deinen gewählten Themen gehören, welche Gedanken Deine Kund:innen dazu haben und welche Fragen sie stellen. Dadurch kannst Du die einzelnen Inhalte besser planen und strukturieren und stellst sicher, dass Du nichts Wichtiges vergisst.
4. SEO macht Content sichtbar
Der beste Content nützt nichts, wenn ihn niemand sieht. Sobald Du also Inhalte für Deine Kund:innen erstellst, musst Du Dich auch fragen: Wie bekomme ich die jetzt vor die richtigen Augen?
Du kannst zum Beispiel Ads schalten oder auf Social Media oder im Newsletter auf neue Texte, Videos oder Podcast-Folgen hinweisen. Die effektivste Methode, organisch Interessent:innen zu erreichen, bleibt aber SEO. Laut SparkToro ist Google mit großem Abstand der stärkste Traffic-Lieferant im Netz. 63,41 % der Klicks kommen darüber. Die gesammelten Microsoft-Dienste (inklusive Bing) auf Rang 2 kommen schon nur noch auf 7,21 %. Und Instagram auf sagenhafte 0,84 %.
10 weitere Gründe, warum SEO sich für Selbstständige lohnt, findest Du hier.
Auch YouTube und die gängigen Podcast-Plattformen bieten übrigens Suchfelder für ihre Nutzer:innen und sind deshalb SEO-relevant.
Deshalb:
Wenn Du möchtest, dass Deine Inhalte (egal, welcher Natur) online gesehen werden, kommst Du um SEO kaum herum.
5. Content steigert Deine Verkaufschancen
Stell Dir vor, jemand findet über Google zu Dir – und dann?
Oft sind Menschen nicht bereit, direkt etwas zu kaufen. Sie kennen Dich nicht und sind unsicher, ob Du ihnen wirklich helfen kannst oder ob sie ihr mühsam angespartes Geld in den Sand setzen.
Wenn sie aktiv nach einem Angebot gesucht haben, kannst Du sie bestenfalls durch starke Website-Texte überzeugen. Wenn sie noch nicht so weit sind, sich erstmal über Dein Thema informieren wollen oder Dein Angebot hochpreisig ist, braucht es Zeit, um Vertrauen aufzubauen. Eine alte Faustregel im Marketing sagt: Im Schnitt sind 7 Kontaktpunkte zwischen einem Kunden und einer Marke nötig, bis er bucht (heutzutage gehen viele Quellen sogar von mehr aus).
Wie Du die herstellen sollst? Content!
Jedes Mal, wenn eine Person einen Newsletter von Dir liest, einen neuen Blogartikel entdeckt oder einen LinkedIn-Post kommentiert, ist das ein neuer Kontaktpunkt und schafft Vertrauen.
6. Video- und Audio-Content können Deine SEO unterstützen
Wenn Du Deine Texte mit Videos, Audios und Grafiken anreicherst, wo es sinnvoll ist, schätzen Leser:innen das oft sehr. Sie halten sich länger auf Deiner Seite auf und senden positive Nutzersignale an Google. Das wiederum wirkt sich positiv auf Deine Ranking-Chancen aus.
Als Beispiel schau Dir gern diesen Artikel hier an: Oben habe ich Informationen grafisch aufbereitet und etwas später eine Folge aus meinem Podcast geteilt. Die Grafik hilft, den Inhalt schnell zu erfassen. Die Podcast-Episode ist für alle, die tiefer einsteigen wollen.
Solchen Content kann ich extra für einen Blogartikel erstellen – vielleicht ist er aber auch schon vorhanden.
7. Hochwertiger Content wird eher geteilt – und beflügelt Deine SEO
Liebevoll aufbereitete Inhalte, die nützlich und hilfreich für Deine Kund:innen sind, haben die Chance, geteilt zu werden. Dein Insta-Post landet dann bei einer anderen Person in der Story, Dein Newsletter wird weitergeleitet und fremde Blogs verlinken auf Deinen Artikel.
Das steigert nicht nur Deine Reichweite, sondern ist auch hilfreich für SEO – denn Google merkt, wenn ein Inhalt beliebt ist und reagiert wohlwollend darauf. Im besten Fall bekommst Du Backlinks für Deine Website und steigerst so die sogenannte Domain Authority. Das ist eine Vertrauenswert, mit dem Google sicherstellt, nur vertrauenswürdige Seiten in den Suchergebnissen auszuspielen.
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8. Durch cleveres Content-Recycling gehst Du achtsam mit Deinen Ressourcen um
Wenn Du Keywords recherchierst, die Suchintention analysierst und einen suchmaschinenoptimierten Text schreibst, dann kostet das Zeit. Warum es bei Google belassen?
In der Regel kannst Du aus einem Blogartikel ohne großen Aufwand fünf bis zehn Posts für Social Media ableiten, mindestens einen Newsletter und gegebenenfalls auch Video-Content oder eine Podcast-Folge.
Und umgekehrt: Videos und Audios kannst Du mit KI-Tools schnell transkribieren. Dann in Form bringen, passende Keywords heraussuchen, bei Bedarf vielleicht noch ein bisschen mit zusätzlichen Inhalten anreichern – schon steht ein Blogartikel. Auch ein Karussell-Post bei Instagram kann recht schnell zum Blogartikel werden. Du gibst Deinen Inhalten ein neues Gewand und damit neues Leben.
3 Tipps, um SEO und Content Marketing miteinander zu verzahnen – und mit wenig Mühe mehr zu erreichen
Sowohl SEO als auch Content Marketing sind breite Bereiche mit vielen Möglichkeiten. Es lohnt sich, sich da genauer einzufuchsen. Für den Start möchte ich Dir erstmal drei einfache, schnell umsetzbare Tipps mitgeben.
1. Lade dazu ein, Deinen Content zu abonnieren
Viel zu häufig ist der Hergang über Google: Jemand findet Deinen Blogartikel, liest ihn, denkt: “Oh, spannend! So habe ich das noch nie gesehen/Das probiere ich mal aus/Endlich verstehe ich das” – und geht wieder.
Versuch stattdessen, mit neuen Leser:innen in Kontakt zu bleiben, indem Du sie aktiv in Deine Welt einlädst. Das kann über ein Newsletter-Formular passieren, ein Freebie oder Miniprodukt oder die Einladung, Dir auf einem Social-Media-Kanal Deiner Wahl zu folgen. Hauptsache, die Person hat die Möglichkeit, sich mit Dir zu vernetzen und mitzubekommen, was Du tust. Denk dran: SEO an sich schafft Reichweite. Um damit zu verkaufen, muss danach noch etwas kommen.
2. Arbeite mit Crossverweisen
Verlinke in einem Blogartikel zum nächsten, aus dem Newsletter heraus auf die neue Podcast-Folge, vom YouTube-Video zurück zu einem weiterführenden Thema auf dem Blog oder einem Angebot. Indem Du bestehende Inhalte sinnvoll verknüpfst, hältst Du Interessent:innen länger bei Dir.
3. Aktualisiere Deinen Content regelmäßig
Du musst das Rad nicht immer neu erfinden und ständig neue Themen behandeln: Existierenden Content zu überarbeiten, geht viel schneller. ☺️
Prüfe regelmäßig, ob Deine Blogartikel, Videos oder Infografiken noch aktuell sind, ergänze neue Informationen, Erkenntnisse oder Gedanken und aktualisiere veraltete Daten. Damit signalisiert Du Suchmaschinen, dass Deine Website gepflegt und dauerhaft relevant ist, was sich wiederum positiv auf Dein Ranking auswirken kann. Zusätzlich ist jede Aktualisierung ein Anlass, Deinen Content noch mal auf allen Kanälen zu teilen. 😉 (Nein, Deine Abonnent:innen haben nicht mehr auf dem Schirm, was Du vor einem Jahr gepostet hast.)
Fazit: SEO und Content Marketing sind das perfekte Team
SEO bringt Menschen zu Dir – Content Marketing hält sie und schafft Vertrauen. Außerdem trägt es dazu bei, dass Kund:innen, die schon etwas bei Dir gekauft haben, weiter in Deinem Business-Universum bleiben und später vielleicht noch mal zuschlagen. Generell ist es nämlich viel leichter, an bestehende Kund:innen noch mal zu verkaufen als völlig unbekannte Menschen von Deinen Angeboten zu überzeugen. 🙂
Insofern greifen SEO und Content Marketing perfekt ineinander.
Funktionieren sie auch einzeln? Sicher. Aber im Verbund holst Du mehr raus.
Dabei musst Du jetzt keine riesigen Sprünge machen und von heute auf morgen fünf Kanäle parallel bespielen. Fang klein an und wachse Schritt für Schritt – in deinem Tempo und mit den Ressourcen, die Dir zur Verfügung stehen. Wenn Du Deinen Blog mit einem Newsletter oder einem Social-Media-Kanal wie Instagram verknüpfst und aktiv überlegst, wo es da Synergien geben könnte, ist das schon der erste Schritt.
Dir raucht trotzdem der Kopf und Du würdest lieber mit professioneller Begleitung eine stimmige Content-Strategie für Dein Business finden, die Theorie auf Deinen konkreten Fall angewendet sehen oder Feedback auf Deine Ideen bekommen? Dann schreib mir gern an hei@janevonklee.de – ich plane gerade ein neues Angebot für den Herbst und erzähle Dir gern unverbindlich mehr, wenn Du Interesse hast. 😊
Jane von Klee
ist Spezialistin für Human SEO: Suchmaschinenoptimierung von Menschen für Menschen. Ihre Methode ist speziell für Selbstständige konzipiert:
- So effizient und zeitsparend wie möglich,
- mit Fokus auf empathische, an den Bedürfnissen der Leser:innen ausgerichtete Texte,
- mit Raum für individuelle und kreative Lösungen.
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