Zuletzt aktualisiert am 17. Oktober 2022.

Schriftzug: Warum manche Technik-Tipps für Deine Website nicht funktionieren

Wenn Du eine eigene Website hast, kennst Du vermutlich die Situation, dass irgendetwas einfach nicht so funktioniert, wie es soll. Vermutlich ist dann das Erste, was Du tust, im Internet nach einer Lösung zu suchen.

Im besten Fall wirst Du sofort fündig, setzt die Lösung um, es funktioniert und Du kannst erleichtert aufatmen.

Manchmal passiert es aber auch, dass Du die Tipps, die Du findest, nicht verstehst, sie sich nicht umsetzen lassen oder Du alles machst wie beschrieben, das Problem nach wie vor besteht.

Das sorgt häufig für Frust und das unschöne Gefühl, dass “die Technik” einfach zu kompliziert ist. Auch wenn ich das nachvollziehen kann, möchte ich Dir an dieser Stelle Mut machen, nicht sofort aufzugeben.

Ich bin der festen Überzeugung, dass Du es hinbekommen kannst (und wirst), Deine Website-Probleme zu lösen. Deshalb möchte ich heute ein bisschen Licht ins Dunkel bringen und Dir erklären, warum Technik-Tipps manchmal einfach nicht funktionieren (können), warum das nichts mit Dir und Deinen Fähigkeiten zu tun hat und wie Du bei Problemen mit Deiner Website in Zukunft am besten vorgehst.

Zuerst einmal, lass uns anschauen, warum es schlicht nicht möglich ist, dass Technik-Tipps immer zu 100% funktionieren. Bevor ich anfange, mit irgendwelchen Fachbegriffen um mich zu schmeißen, lass uns doch einfach mit einem nicht-technischen Beispiel starten:

Stell Dir Websites einfach vor wie Pizza. Für eine Pizza macht es einen großen Unterschied, wer sie hergestellt hat (du, eine Fabrik, ein Restaurant, …), wie sie gebacken wurde (im heimischen Ofen, im Steinofen, im Pizza-Automat, …) und natürlich auch, wie sie belegt ist, ob der Boden dick oder dünn ist usw.

Wenn jetzt also jemand kommt und behauptet, dass man Pizza vor dem Backen unbedingt mit Käse bestreuen muss, damit sie besser schmeckt, hätte diese Person vermutlich in 90% der Fälle (oder mehr) recht.

Aber manchmal passiert es auch, dass die Person, für die die Pizza ist, gar keinen Käse mag oder verträgt. Vielleicht passt auch der Belag nicht zum gewählten Käse. Oder vielleicht ist die Pizza auch eine Gummibärchenpizza, auf der Käse einfach nichts verloren hat.

Warum Technik-Tipps für Websites niemals zu 100% funktionieren

Auf die Website-Welt übertragen, gibt es ähnlich wie bei der Pizza verschiedenste Möglichkeiten, Websites zu erstellen.
  • Manche Websites sind selbst programmiert, andere mit Homepage-Baukästen wie WIX oder JIMDO erstellt, nochmal andere mit WordPress oder ähnlichen Content Management Systemen.
  • Manche Websites sind bei Raidboxes gehostet, andere bei one.com, IONOS, all-inkl, usw.
  • Selbst zwei Websites, die beide beim gleichen Hoster liegen und beide mit WordPress erstellt sind, nutzen vermutlich verschiedene Themes, Plugins, Pagebuilder und Co.

All diese Faktoren haben einen Einfluss darauf, wie Deine Website funktioniert. Ähnlich wie im Pizza-Beispiel mit dem Käse kann ich jetzt natürlich behaupten, dass es für die Ladegeschwindigkeit Deiner Website gut ist, die Bilder auf eine entsprechende Größe zu verkleinern. In 90% der Fälle (oder mehr) hätte ich sicher damit recht.

Vielleicht komprimiert Deine Website Bilder aber bereits automatisch und wenn Du bereits verkleinerte Bilder hochlädst, ist am Ende gar nichts mehr zu erkennen. Oder Deine Website kann nicht mit modernen Dateiformaten umgehen, die für gewöhnlich zur Optimierung der Bilder empfohlen werden. Oder Du bist Fotografin und stellst Deinen Kund:innen die Bilder in einer Online-Galerie zur Verfügung, wo komprimierte Bilder absolut unangebracht wären.

Du siehst schon, es gibt immer wieder Einzelfälle, in denen selbst die besten Tipps einfach nicht weiterhelfen. Das ist aber kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Auch wenn der Tipp, der für “alle” funktioniert, Dir nicht weiterhilft, ist die Wahrscheinlichkeit relativ groß, dass es irgendwo da draußen trotzdem genau die Anleitung gibt, die Du gerade brauchst.

Wie Du Website-Tipps findest, die für Dich relevant sind

Wenn Du Jane schon länger folgst, hast Du sicher schon das ein oder andere über Keywords gehört. Vielleicht hast Du auch schon selbst eine Keyword-Recherche gemacht (oder machen lassen) und Dir dabei überlegt, was Deine Wunschkund:innen wohl googlen könnten.

Jetzt drehen wir den Spieß um und überlegen, was Du am besten googlen solltest, um Website-Tipps zu finden, die Dir wirklich weiterhelfen.

Grundsätzlich gilt hier:

Je spezifischer, desto besser.

Suche zum Beispiel nach Tipps speziell für Deinen Hoster, Dein Website System und/oder Dein Theme. Konkret bedeutet das, dass Du nicht nach “ladezeit website verbessern” suchst, sondern zum Beispiel nach “ladezeit verbessern wix shop”, “ladezeit verbessern wordpress divi” oder “ladezeit verbessern ionos wordpress”.

Wenn Du eine spezielle Fehlermeldung bekommst, kannst Du auch nach dem exakten Wortlaut der Fehlermeldung suchen und schauen, ob Du dazu etwas findest.

Auf diese Weise erhöhst Du die Wahrscheinlichkeit, dass die gefunden Tipps für Dich auch wirklich funktionieren.

Wie Du bei der Umsetzung von Technik-Tipps für Deine Website am besten vorgehst

Wie bei so vielen anderen Themen auch, lohnt es sich bei Technik-Problemen mit Deiner Website strategisch vorzugehen:

  1. Recherchiere verschiedene Anleitungen, was bei Deinem Problem eventuell helfen könnte (ohne direkt in die Umsetzung zu gehen).
  2. Suche die Möglichkeit heraus, von der Du Dir am meisten versprichst, weil sie z. B. am besten auf Dein Problem zutrifft oder weil sie für Dich am schnellsten/einfachsten umzusetzen ist.
  3. Bevor Du irgendetwas an Deiner Seite veränderst, mache ein Back-Up!
  4. Setze jetzt die vorgeschlagene Anleitung um. Wenn Du Dir in Teilen davon unsicher bist, frag entweder direkt dort nach, wo Du die Anleitung gefunden hast oder hole Dir anderweitig Unterstützung, z. B. durch eine:n Webdesigner:in oder VA.
  5. Wenn Du alles(!) umgesetzt hast, prüfe zunächst stichprobenartig, ob Deine Website noch funktioniert, wie sie soll (Aussehen, Links, Animationen, mobile Ansicht, …). Verwendest Du einen Pagebuilder wie Divi, Elementor oder Thrive, prüfe vorsichtshalber, ob Du Deine Seiten nach wie vor damit bearbeiten kannst.
  6. Prüfe, ob Dein Problem behoben ist oder ob sich etwas verbessert hat. Je nach Problem kann es Sinn machen, die Sache über mehrere Tage im Blick zu behalten.
  7. Fertig 🙂

Im Worst Case: Was Du tun kannst, wenn etwas nicht (mehr) richtig funktioniert

Überlege dir, ob Du selbst auf Fehlersuche gehen oder einfach die Änderungen rückgängig machen willst und kannst. Letzteres ist z. B. dann sinnvoll, wenn Du ein Plugin installiert hast, das sonst nur unnötig Speicherplatz (und damit auch Ladezeit) braucht.

Der einfachste Weg dafür ist, das Back-Up wieder einzuspielen. Bedenke dabei aber, dass damit auch alle weiteren Änderungen, die Du seit dem Back-Up an Deiner Seite vorgenommen hast (z. B. neue Blogbeiträge, Updates etc.) verloren gehen. Alternativ kannst Du die Änderungen in vielen Fällen auch manuell rückgängig machen.

Probiere es anschließend mit dem nächsten Tipp, den Du gefunden hast.

Roadmap: Technikprobleme lösen

Was Du bei Technik-Problemen mit Deiner Website auf keinen Fall tun solltest

Zum Ende möchte ich Dir gerne noch zwei Dinge mitgeben, die Du bei Website-Problemen auf jeden Fall vermeiden solltest. In meiner Erfahrung sind das – abgesehen von den oben erwähnten Einzelfällen – die häufigsten Gründe, warum Technik-Tipps aus dem Internet (anscheinend) nicht funktionieren.

Übrigens: Das lässt sich auch auf viele Nicht-Technik-Bereiche übertragen. Wenn Du selbst Coach bist oder Anleitungen online veröffentlichst, weißt Du vermutlich, wovon ich rede. 😉

Verschiedene Strategien und Lösungen vermischen

Suchmaschinen sind eine tolle Sache. Innerhalb von Minuten findest Du dort tausende (mögliche) Lösungen für Dein Technik-Problem. Da wird natürlich die Versuchung groß, gleich mehrere davon auf einmal zu probieren. Viel hilft schließlich viel, oder? Nein.

Fakt ist: Für die meisten Website-Probleme gibt es mehr als einen Weg, sie zu lösen. Einer davon reicht aus!

Ganz nach dem Motto “viele Köche verderben den Brei”, ist es relativ wahrscheinlich, dass sich die verschiedenen Lösungen gegenseitig behindern und Du die Situation nur schlimmer machst oder sogar neue Probleme und Fehler verursachst, wenn Du mehrere Strategien gleichzeitig probierst.

Tipps nicht vollständig umsetzen

Wenn Du eine Anleitung im Internet gefunden hast, die Dein Problem lösen kann, dann solltest Du Dich auch daran halten. Und zwar vollständig und in der richtigen Reihenfolge. Immer wieder sehe ich, dass Technik-Tipps nur teilweise umgesetzt werden oder der dritte Schritt vor dem ersten gemacht wird. Vielleicht ist Dein Problem damit sogar (für den Moment) gelöst, aber vermutlich werden sich langfristig neue Probleme ergeben.

Sofern Du es nicht zu 100 % besser weißt, darfst Du darauf vertrauen, dass es einen Grund gibt, warum die Anleitung ist, wie sie ist.

Tipp: Wenn Du Dir wirklich unsicher bist oder Angst hast etwas kaputt zu machen, suche Dir Unterstützung oder frag lieber noch mal nach.

Fazit: Website-Probleme selbst lösen ist möglich

Ich bin felsenfest überzeugt davon, dass jede:r von uns in der Lage ist, einfache Website-Probleme selbstständig zu lösen. Du darfst Dich da auch langsam vortasten. Wenn Du bisher noch gar nichts Technisches an Deiner Website selbst gemacht hast, nimm Dir doch als erste Aufgabe vor, herauszufinden, wie Du Back-Ups machen kannst

Tipp:

Frage zuerst bei der Person nach, die Deine Website erstellt hat/betreut, ob sie da schon etwas installiert hat

Natürlich ist es auch völlig in Ordnung, wenn Du Dir Unterstützung suchst. Wenn Du Dich unsicher fühlst, ist es gut, einen Profi an der Seite zu haben.

Nur die Ausrede “Ich kann das sowieso nicht”, möchte ich bitte nicht mehr hören. 😉

Verrate mir: Welches Website-Problem beschäftigt Dich schon seit einer Weile? Dann kann ich vielleicht in meinem nächsten Artikel ein paar Tipps dazu geben.

Sarah Osenberg

Sarah Osenberg

ist im Team Jane für alles rund um die Technik verantwortlich: von der Fehlerbehebung in WordPress, der Verknüpfung der Website mit anderen Tools und Plattformen bis hin zur Erstellung von E-Mail-Automationen. Ihre Mission ist es, Technik-Themen so verständlich zu erklären, dass auch Anfänger:innen sie meistern können.

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