Zuletzt aktualisiert am 19. April 2023.
„Liebe Jane, ich würde Dich gerne meine Website SEO-optimieren lassen“, heißt es so oder ähnlich oft in den Anfragen, die ich per Mail bekomme. „Kannst Du mir ein Angebot machen?“
Anhand der Formulierung weiß ich dann schon: Sehr wahrscheinlich hat die Person wenig Ahnung von SEO, weiß nicht genau, was sie braucht und erst recht nicht, was auf sie zukommt. Die Erwartung sieht in den meisten Fällen so aus:
Ich bürste einmal technisch über die Website, setze magische Häkchen und installiere Plugins. Dann baue ich ein paar generische Keywords wie „Coaching“ in irgendwelche Felder und vielleicht die Überschriften ein. Und dann läuft die Sache und niemand kommt auf Google noch an der Website vorbei.
Ich verstehe, woher diese Vorstellung kommt. Sie ist die naheliegende Schlussfolgerung, wenn Mensch eine Handvoll Blogartikel im Internet liest, aber ansonsten nicht im Thema steckt. Leider geht sie aber völlig an der Realität vorbei und es tut mir immer leid, wenn ich motivierte Selbstständige enttäuschen – oder manchmal auch schockieren – muss. Lass uns deshalb einmal genauer hinschauen: Was ist der Preis von SEO? Und was ist in diesen Kosten alles drin?
SEO ist die Abkürzung für Suchmaschinenoptimierung. Gemeint sind damit alle Maßnahmen, die eine Website bei Google und anderen Suchmaschinen sichtbar machen. Ziel ist, in den Suchergebnissen so weit vorne wie möglich zu stehen. Wenn SEO richtig gemacht wird, können Kund:innen Dich von selbst finden und buchen und Du wirst unabhängiger von Social Media, Kaltakquise, Empfehlungen aus Deinem Netzwerk und anderen Verkaufswegen.
Was gehört zu SEO?
SEO ist ein sehr komplexes Thema mit diversen Unterbereichen. Google hat über 200 sogenannte Ranking-Faktoren, anhand derer es beurteilt, welche Seite in den Suchergebnissen vorne stehen soll und welche nach hinten rutscht. All diese Faktoren sollten bedacht werden.
Schauen wir einmal auf die wichtigsten Punkte:
Keyword-Recherche
Keywords sind die Suchbegriffe, die Nutzer:innen bei Google eintippen. Wenn eine Person zum Beispiel „hundeschule leipzig“ in den Suchschlitz eingibt, nutzt Google diesen Begriff als Ausgangspunkt für seine Arbeit. Es versucht, ein möglichst passendes Ergebnis zu finden – also nicht Hundeschulen in Berlin anzuzeigen oder gar Bäckereien in Hamburg, sondern eben Hundeschulen in Leipzig.
Dazu scannt es sämtliche Websites im Internet und versucht zu verstehen, um welches Thema sie sich drehen. Wenn Du bewusst Keywords verwendest, hilfst Du Google dabei, Deine Website zu verstehen, richtig einzuordnen und potenziellen Kund:innen auszuspielen.
Die Schwierigkeit daran ist, überhaupt erstmal herauszufinden, was Deine Kund:innen in den Suchschlitz tippen. Dazu braucht es eine umfangreiche, strukturierte Keyword-Recherche und -Analyse.
Wie Du die richtigen Keywords für Dein Business findest, zeige ich Dir in diesem Artikel.
Content-Strategie
Anhand der gefundenen Keywords entscheidest Du unter anderem:
- Welche Themen Du auf Deiner Website behandeln möchtest,
- Wann die einzelnen Inhalte erscheinen sollen (das kannst Du zum Beispiel strategisch im Zusammenhang mit Launches oder anderen Aktionen bei Dir planen),
- Ob Du gegebenenfalls einen Blog startest,
- Wie Du mehrere Keywords miteinander kombinieren kannst und so noch mehr Ergebnis in weniger Zeit herausholst und
- Wie auf Basis all dieser Punkte der Aufbau Deiner Website aussehen soll.
Suchmaschinenoptimierte Texte
Das Herzstück Deiner SEO sind Deine Texte. Die werden auf wichtige Keywords optimiert.
Das bedeutet: Du versuchst die sogenannte Suchintention zu verstehen, also die Wünsche und Erwartungen hinter den einzelnen Keywords. Warum sucht jemand das gerade?
Und dann erfüllst Du diese Erwartungen, indem Du den bestmöglichen Text schreibst, alle denkbaren Fragen zum Thema beantwortest und die Inhalte durch Zwischenüberschriften, Bullet Points, Tabellen, Grafiken und mehr gut strukturierst.
Wenn Du eine Dienstleistung in einer bestimmten Stadt oder Region anbietest, reicht es oft, wenn Du nur Deine Start-, Über- und Angebotsseiten optimierst.
Wenn Du überregional gefunden werden möchtest, geht das in den meisten Fällen nur mit einem Blog. Dort sollte dann mindestens ein Artikel pro Monat erscheinen. Je mehr, desto schneller siehst Du Ergebnisse.
Optimierte Bilder und Metadaten
Nicht nur den Text an sich kannst und solltest Du optimieren: Auch beim Einbauen von Bildern gibt es einiges zu beachten. Zusätzlich lohnt es sich, die sogenannten Metadaten zu bearbeiten. Sie werden bei Google in den Suchergebnissen ausgespielt und beeinflussen, ob Nutzer:innen Deine Seite auch anklicken.
Technisches SEO
Deine Texte können noch so hilfreich sein: Wenn Nutzer:innen sie nicht richtig abrufen können, werden sie genervt von dannen ziehen. Deshalb solltest Du die Ladegeschwindigkeit Deiner Website optimieren, alle Inhalte so aufbereiten, dass sie auch auf Mobilgeräten gut nutzbar sind, eine SSL-Verschlüsselung einrichten und einiges mehr.
Linkbuilding
Google durchsucht Websites, indem es über Links von Seite zu Seite hüpft. Jeder Link gilt dabei als Empfehlung: Seiten, auf die viele Links von möglichst bekannten Domains verweisen, empfindet Google als vertrauenswürdiger als Seiten, die selten verlinkt werden.
Aus diesem Grund solltest Du eine Strategie entwickeln, wie Deine Unterseiten und Blogartikel untereinander aufeinander verlinken sollen. Das nennt sich internes Linkbuilding.
Zusätzlich ist es wichtig, dass Du Backlinks sammelst – also Links, die von anderen Websites zu Deiner führen. Dazu gehört, dass Du eine Liste mit thematisch verwandten Websites und Blogs anlegst, von denen Du gern verlinkt werden würdest, mit ihnen in Kontakt trittst und zum Beispiel Gastartikel oder Interviews anbietest und den versprochenen Content dann natürlich auch produzierst.
SEO-Analyse
Wenn Du mit SEO erfolgreich sein möchtest, musst Du Deine Zahlen regelmäßig auswerten und interpretieren. Nur aus den verschiedenen SEO-Kennzahlen heraus kannst Du genau erkennen, was schon gut läuft und wo es noch Optimierungsbedarf gibt. Ohne eine gründliche Analyse stocherst Du im Nebel und Erfolge passieren maximal zufällig.
Was kostet SEO? – Eine Rechnung
In Ordnung: Jetzt, wo Du die größten Baustellen auf dem Schirm hast, lass uns mal rechnen.
Einen absoluten Preis, der für alle Websites gleichermaßen funktioniert, werden wir nicht finden, denn der hängt davon ab, wie intensiv Du SEO betreibst. Wenn Du einen Blogpost pro Monat veröffentlichst, kostet das zum Beispiel weniger als würdest Du einen Artikel pro Woche wollen.
Außerdem solltest Du beachten, dass ich für die folgende Rechnung meine eigenen Preise zugrunde lege. Meine Dienstleistungen bewegen sind im Vergleich zu vielen meiner Mitbewerber:innen im unteren Mittelfeld. Das hat nichts mit Wert oder Qualität der Arbeit zu tun, sondern damit, dass mir Chancengerechtigkeit wichtig ist und ich sooo einen Hals kriege, wenn Selbstständige von vornherein schlechtere Chancen haben als Amazon und Konsorten.
Es kann also noch deutlich teurer werden, wenn Du zum Beispiel eine Agentur beauftragst. Aber natürlich auch günstiger, wenn Du eine:r Berufseinsteiger:in oder VA eine Chance geben möchtest.
Wie ich den Preis für SEO ausrechne
Einige SEO-Aufgaben kommen fortlaufend immer wieder. Andere erledigen wir einmalig. Dadurch kann es passieren, dass in einem Monat mal mehr zu tun ist als in einem anderen.
In der folgenden Rechnung kalkuliere ich deshalb den SEO-Preis für ein ganzes Jahr und bilde dann daraus den Durchschnitt für einen Monat. Wenn es um Mengenfragen geht (zum Beispiel ob Du einen Blogartikel pro Monat veröffentlichst oder mehrere) beschränke ich mich auf das absolut notwendige Minimum.
Einige Punkte (zum Beispiel technische Optimierungen) sind von Website zu Website verschieden. Hier arbeite ich mit Erfahrungswerten und Durchschnitten aus der Arbeit mit meinen Kund:innen.
Kosten für SEO-Beratung, SEO-Texte, SEO-Analyse und mehr: Eine Aufstellung
Diese Posten kalkuliere ich ein, wenn ich eine Website komplett optimieren soll. Alle Preise sind netto angegeben:
Aufgabe
Frequenz
Preis in Euro
SEO-Check für eine Bestimmung des Ist-Standes und darauf aufbauend das Setzen von Prioritäten
397
797
alle sechs Monate
697
monatlich
Statische Seiten (Angebote usw.) schreiben und optimieren
ca. 600 pro Seite
ca. 700
fortlaufend, mit Fokus alle sechs Monate
mindestens alle drei Monate
Blogartikel sollten mindestens monatlich erscheinen. Alles darunter ergibt keinen Sinn. Mehr kann es natürlich immer werden, aber wie gesagt: Ich rechne mit dem Minimum.
Genauso bei den statischen Seiten: Ich gehe erstmal davon aus, dass Du eine Start-, eine Über- und eine Angebotsseite hast. Wenn es mehrere Angebote gibt, kann die Optimierung teurer werden.
So berechne ich die Kosten für SEO pro Jahr
Aus der Aufstellung ergibt sich für mich folgende Formel:
SEO-Kosten = SEO-Check + Keyword-Recherche + (Content-Strategie x 2) + (Blogartikel x 12) + (Statische Seiten x 3) + Technische Optimierungen + (Linkbuilding x 2) + (Monitoring x 4)
Wenn ich die Zahlen einsetze, kommt das hier heraus:
SEO-Kosten = 397 + 797 + (697 x 2) + (450 x 12) + (600 x 3) + 700 + (2.700 x 2) + (497 x 4)
Nach dieser Rechnung kostet SEO 17.876 Euro pro Jahr.
SEO-Kosten pro Monat
Teilen wir das oben ermittelte Ergebnis durch 12, kommen wir pro Monat auf einen durchschnittlichen Preis von 1.489,67 Euro netto.
Wie die Preise für SEO einzuordnen sind
Wenn ich solche Zahlen präsentiere, liegt die Reaktion üblicherweise irgendwo zwischen Erstaunen und Erschrecken. Und das finde ich total verständlich. 17.876 Euro sind eine Hausnummer und ich würde auch erstmal schlucken.
Deshalb möchte ich die Zahl gerne noch ein bisschen für Dich einordnen.
Erstmal: Die Kosten können sowohl nach oben wie auch nach unten abweichen. Das habe ich ja schon erwähnt. Die meisten SEO-Agenturen sind teurer als ich, aber es gibt auch günstigere Anbieter:innen.
Die eben berechneten Kosten umfassen sämtliche besonders wichtige SEO-Aufgaben. Sie greifen dann, wenn Du sagst: “Jane, ich hab echt gaaaar keinen Bock, mich um meine Website zu kümmern” (oder keine Zeit) und absolut alles an mich abgibst.
In der Praxis ist das ein Modell, für das sich eher größere Unternehmen entscheiden. Für Selbstständige reduzieren sich die Kosten, sobald sie einen Teil der Aufgaben selbst übernehmen. Du könntest zum Beispiel sagen: “Jane, bitte übernimm die Keyword-Recherche für mich. Die Blogartikel schreibe ich dann selber.”
Wobei Selbermachen natürlich nur auf den ersten Blick kostenlos ist. Immerhin kannst Du in der Zeit, die Du beschäftigt bist, keine Arbeit für Kund:innen erledigen oder Produkte entwickeln. Und wir reden ja auch nicht nur von der reinen Umsetzungszeit: Erst einmal müsstest Du Dich in die entsprechende Aufgabe einarbeiten und lernen, was es zu beachten gilt. Hinzu kommt die Zeit für Ausprobieren-Scheitern-Verbessern. (Denn die wirst Du brauchen, wenn Du es selber machst.)
Und dann sind da natürlich noch die Kosten für diverse SEO-Tools.
Letztlich entscheidest Du also immer nur zwischen einer Geld- und einer Zeitinvestition.
Warum der Preis relativ ist – oder: Warum sich SEO trotzdem lohnt
Vielleicht sitzt Du jetzt ganz erschlagen vor Deinem Bildschirm und denkst Dir sowas wie: Was zur Hölle?! Wie soll ich das denn zahlen? Dann mach ich doch lieber Instagram!
Aber erstens kostet Social Media auch nicht weniger. Rechne mal durch, wie viel Zeit Du für Deine Posts auf den verschiedenen Plattformen investierst. Wenn Du zwei- oder dreimal pro Woche posten willst, kommst Du locker auf die Kosten für einen gut optimierten Blogartikel und ein bisschen SEO-Kleinkram.
Und zweitens geht es nicht primär um die Kosten, sondern darum, was Du davon hast. Du betreibst SEO ja nicht aus Langeweile oder purer Lebensfreude. Es macht Dich online sichtbar und holt Kund:innen auf Deine Website.
Die Frage ist folglich: Wie hoch ist Dein Return on Investment (ROI)? Also: Wie viel steckst Du rein und wie viel bekommst Du raus? Und wie hoch ist die Differenz?
Wie Du Deinen Umsatz durch SEO und den ROI berechnen kannst, erkläre ich in diesem Artikel. Schau gerne rein!
Was ich Dir als Spoiler hier schon mal verraten kann: Sehr wahrscheinlich wirst Du mehr rausbekommen als Du investiert hast.
Zeit und Geld sparen mit einer Abkürzung
Wenn Du richtig sparen möchtest, ist vielleicht auch mein SEO-Kurs “Die SEO-Schatzkarte” etwas für Dich. In drei bis sechs Monaten (je nachdem wie viel Zeit Du hast) lernst Du Schritt für Schritt, wie Du SEO selbst umsetzen kannst und bei Google gefunden wirst. Von der Technik über Keyword-Recherche und SEO-Texte bis zur SEO-Analyse und Linkbuilding ist alles drin.
Du sparst Dir die Ausprobieren-Scheitern-Verbessern-Zeit, weil Du bildliche Erklärungen, ganz klare Anleitungen und Vorlagen von mir bekommst. Und statt 17.876 Euro im Jahr zahlst Du nur einmalig 1.697 Euro. (Plus eventuell ebenfalls einmalig 290 Euro für ein SEO-Tool.)
Fazit: Lohnen sich die Kosten für SEO-Marketing?
Um es ganz kurz zu machen: Ja! 😀 Zumindest in den meisten Fällen. Oder um genau zu sein: Es lohnt sich, wenn Deine Kund:innen etwas zu Deinem Thema bei Google suchen. Oder zu Fragen und Problemen, bei denen Du helfen kannst.
Wenn Du zufällig Krösus bist, kannst Du natürlich direkt in die Vollen gehen und jemanden buchen, der SEO komplett für Dich macht. Für den Anfang hilft es aber auch schon sehr, wenn Du nur einzelne Aufgaben auslagerst. Du könntest zum Beispiel mich Deine Keywords recherchieren lassen, eine Beratungsstunde zum Thema “Wie schreibe ich einen SEO-Text” buchen und dann gut gerüstet alleine weitermachen.
Oder Du lässt Deine SEO-Texte schreiben, verfolgst aber Deine Zahlen selbst.
Zudem musst Du ganz besonders am Anfang auch nicht alle Aufgaben auf einmal erledigen. In den ersten Monaten reicht es völlig, wenn Du Dich erstmal um Deine eigenen Texte kümmerst und Dich nicht aktiv um Backlinks bemühst. Und in den ersten Monaten gibt es auch in den Analyse-Tools noch wenig zu sehen.
Du kannst Dich also Schritt für Schritt rantasten und auch Deine Ausgaben für SEO Schritt für Schritt steigern.
Wie handhabst Du es bisher? Machst Du SEO komplett selbst, lässt Du Dich von einem Profi beraten oder lagerst Du schon Aufgaben aus? Erzähl es mir gern in den Kommentaren! 🙂
Jane von Klee
ist Spezialistin für Human SEO: Suchmaschinenoptimierung von Menschen für Menschen. Ihre Methode ist speziell für Selbstständige konzipiert:
- So effizient und zeitsparend wie möglich,
- mit Fokus auf empathische, an den Bedürfnissen der Leser:innen ausgerichtete Texte,
- mit Raum für individuelle und kreative Lösungen.
Hallo Jane, ein sehr lesenswerter Beitrag, der mich zum zustimmenden Nicken und Schmunzeln gebracht hat. Die Erfahrung mit Anfragen und Preisgestaltung, die du gemacht hast, lässt sich aus meiner Sicht auf nahezu alle Branchen und Tätigkeitsbereiche übertragen.
Ich bekomme manchmal ähnliche Anfragen, wo ich dem Interessenten erstmal transparent machen muss, wie groß der Aufwand für eine auf den ersten Blick einfach erscheinende Dienstleistung tatsächlich ist.
Es ist wie du es geschrieben hast. Der absolute Preis mag auf den ersten Blick hoch erscheinen. Wenn aber die erbrachte Dienstleistung mir oder meiner Firma hilft, jeden Tag Zeit zu sparen, oder neue Kunden zu gewinnen, dann sieht man es tatsächlich mit anderen Augen.
Viele Grüße
Anton
Hei Anton,
absolut, das sehe ich auch so. Lai:innen wissen oft nicht, was zu unseren Fachbereichen dazugehört. Deshalb ist es kein Wunder, dass sie sich keine Vorstellung vom Preis machen können. Das zu vermitteln, ist dann unsere Aufgabe. 🙂
Viele Grüße
Jane